Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte sind am Mittwoch freundlich in den Handel gegangen. Die UBS führte den Bankensektor an, nachdem das Schweizer Kreditinstitut ihren ehemaligen Chef als Leiter der Credit Suisse-Integration rekrutiert hatte.
Bis 09.55 Uhr MEZ legte der deutsche DAX Index um 0,5% zu, der französische CAC 40 kletterte um 0,8% und der britische FTSE 100 stieg um 0,4%.
Die Aktie des Bankenriesen UBS (SIX:UBSG) stieg am Mittwoch um über 2% und bescherte dem Bankensektor in der Staatengemeinschaft Kursgewinne. Der ehemalige UBS-Chef Sergio Ermotti wurde zum neuen Chief Executive Officer ernannt und mit der Aufgabe betraut, die Übernahme des angeschlagenen Konkurrenten Credit Suisse (SIX:CSGN) zu steuern.
Ermotti, der derzeitige Chairman der Swiss Re (SIX:SRENH), war bereits von 2011 bis 2020 Chief Executive und leitete das Unternehmen während der Auswirkungen der Finanzkrise 2007/08. Er löst den derzeitigen Vorstandsvorsitzenden Ralph Hamers ab dem 5. April ab.
Inzwischen wächst die Zuversicht, dass sich die Turbulenzen im globalen Bankensektor ihrem Ende nähern. Behördenvertreter auf beiden Seiten des Atlantiks sind bestrebt, die Märkte von der grundlegenden Stärke des Sektors zu überzeugen.
Der stellvertretende Vorsitzende der Fed für die Bankenaufsicht, Michael Barr, sagte am Dienstag bei einer Anhörung des Bankenausschusses des Senats, das US-System sei "solide und widerstandsfähig".
Auch führende Vertreter der Europäischen Zentralbank haben sich ausführlich über die Stärke des europäischen Bankenregulierungssystems geäußert. So lobte EZB-Ratsmitglied Gediminas Simkus Anfang dieser Woche die "hohen Kapitalpuffer, die hohe Liquidität und die wachsende Rentabilität bei steigenden Zinsen".
Der zukunftsgerichtete GfK-Konsumklimaindex für Deutschland lag im April bei -29,5 und verbesserte sich damit gegenüber dem revidierten Wert von -30,6 im Vormonat. Diese Entwicklung untermauert die Hinweise darauf, dass sich die Stimmung in Europas größter Volkswirtschaft nach den überraschend starken Zahlen des Ifo-Instituts von Anfang der Woche verbessert.
Unternehmensseitig stand Next (LON:NXT) im Fokus. Die Papiere brachen um über 7 % ein, nachdem der britische Bekleidungshändler warnte, dass er in diesem Jahr mit einem Umsatz- und Gewinnrückgang aufgrund des nachlassenden Nachholbedarfs nach der Pandemie rechnet. Die Warnung wurde ausgesprochen, obwohl das Unternehmen dank der unerwartet guten Schlussverkäufe zu Neujahr seine eigene Gewinnprognose für das Gesamtjahr übertraf.
Infineon (ETR:IFXGn) kletterte um 7,5%. Der deutsche Chiphersteller hob seinen Ausblick für das Gesamtjahr an, während Mercedes Benz (ETR:MBGn) um 2,3% abrutschte, nachdem bekannt wurde, dass der kuwaitische Staatsfonds plant, seine Beteiligung an dem deutschen Luxusautobauer zu reduzieren.