Von Peter Nurse
Investing.com - Für die europäischen Aktienmärkte ging es am Montag vor der Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten weitgehend bergab. Die Lockerung der Mobilitätsbeschränkungen in weiteren chinesischen Städten brachte nicht den erhofften Schwung zum Wochenstart.
Bis 09.50 Uhr MEZ notierte der deutsche Leitindex DAX um 0,3 % niedriger, in Frankreich sank der CAC 40 um 0,2 %, während der britische FTSE 100-Index um 0,1 % zulegte.
Die europäischen Aktien starteten verhalten in die neue Handelswoche. Im Mittelpunkt des Interesses der Anleger stehen die endgültigen PMI-Daten für November, aus denen sich für die Eurozone zum Jahresende hin eine Rezession abzeichnen dürfte.
Sowohl der spanische als auch der italienische Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor fielen besser aus als gedacht, für die Eurozone insgesamt wird jedoch weiterhin ein Rückgang im November erwartet.
Ebenfalls zur Veröffentlichung anstehen die Einzelhandelsumsätze für die Eurozone per Oktober, die im Vergleich zum Vormonat voraussichtlich um 1,7 % sinken werden. Die Verbraucherausgaben leiden unter der steigenden Inflation.
Trotz all dieser Signale, dass die europäische Wirtschaft unter Druck steht, dürfte die Europäische Zentralbank auf ihrer letzten Sitzung des Jahres am 15. Dezember die Leitzinsen weiter anheben. Damit will sie die Inflation wieder in Richtung des 2%-Ziels treiben.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hält diese Woche vor Beginn der Blackout-Periode der EZB noch zwei Vorträge. Dabei werden die Anleger vor allem darauf achten, ob sie eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte andeutet, zumal die Inflation in der Eurozone laut Daten der vergangenen Woche im November stärker zurückgegangen ist als erwartet.
Vor diesem Hintergrund dürften die europäischen Märkte dem in Asien zu beobachtenden positiven Trend nicht folgen, nachdem eine Reihe chinesischer Städte zusammen mit den wichtigen Wirtschaftszentren Shanghai und Peking einige Mobilitäts- und Testmaßnahmen gelockert haben.
Im Unternehmenssektor stiegen die Aktien der Credit Suisse (SIX:CSGN) um 3,9 %, nachdem das Wall Street Journal berichtet hatte, dass der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman eine Investition von rund 500 Millionen Dollar in die Investmentbank des angeschlagenen Schweizer Kreditinstituts erwägt.
Der Aktienkurs von Vodafone (LON:VOD) legte um 1,9% zu. Das angeschlagene britische Telekommunikationsunternehmen kündigte den Rücktritt von Chief Executive Nick Read zum Ende des Jahres an.
Die Ölpreise legten am Montag zu. Ausschlaggebend hierfür ist die Hoffnung auf eine weitgehende Lockerung der chinesischen COVID-Beschränkungen, während die OPEC+ am Wochenende ihre Förderziele beibehielt.
Die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Bündnispartner, die so genannte OPEC+, hielten an ihrem Plan vom Oktober fest, die Fördermenge ab November um 2 Millionen Barrel pro Tag zu reduzieren. Man will die Auswirkungen des am Montag in Kraft getretenen EU-Importverbots und der Preisobergrenze von 60 Dollar pro Barrel für russisches Erdöl aus dem Seeverkehr der G7 abwarten.
Der US-Rohöl-Future stieg um 1,3 % auf 81,03 Dollar pro Barrel, während der Brent-Kontrakt um 1,3 % auf 86,71 Dollar zulegte.
Der Gold-Future gewann 0,1 % auf 1.810,90 Dollar je Unze, der EUR/USD notierte 0,1 % fester bei 1,0552.