Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte dürften leicht höher in den letzten Handelstag der laufenden Woche starten. Die Anleger warten gespannt auf die US Arbeitsmarktdaten, die sich auf die zukünftige Geldpolitik der Federal Reserve auswirken könnten.
Gegen 08.05 Uhr MEZ notierte der DAX Future in Deutschland 0,2% im Plus, der CAC 40 Future in Frankreich stieg um 0,1% und der FTSE 100 Future in Großbritannien kletterte um 0,1%.
Das Hauptaugenmerk wird am Freitag um 14.30 Uhr auf der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten liegen. Die Zahl der Neueinstellungen dürfte sich im August deutlich auf 750.000 verlangsamen. Im Juli waren noch 943.000 neue Stellen hinzugekommen, was dem schnellsten Wachstum seit fast einem Jahr entsprach.
Der Fed-Chef Jerome Powell hat deutlich gemacht, dass eine Verbesserung der Beschäftigungszahlen die entscheidende Voraussetzung dafür ist, dass die Zentralbank mit dem Zurückfahren ihrer außerordentlichen geldpolitischen Stimulierung beginnen kann. Allerdings sprechen einzelne Daten wegen einer neuen Pandemie-Welle für eine gewisse Verlangsamung der Konjunkturerholung in den letzten Wochen. Infolgedessen werden die Anleger nun wohl auf die Arbeitsmarktdaten schauen, um sich ein besseres Urteil über den Zeitpunkt und das Tempo der Drosselung der Anleihekäufe in den USA zu bilden, zumal die Liquiditätszufuhr durch die Fed die treibende Kraft hinter der Rallye der letzten 18 Monate gewesen ist.
Aus Asien kamen gemischte Signale für die europäischen Märkte. Japans Nikkei legte um 2% zu, nachdem der japanische Premierminister Yoshihide Suga am Freitag seinen Rücktritt erklärte und damit seine kurze Amtszeit beendete, die von einer unpopulären Reaktion auf die Corona-Krise geprägt war.
Der chinesische Aktienmarkt litt dagegen unter der Tatsache, dass der Dienstleistungssektor des Landes im August in den Kontraktionsbereich gefallen war. Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Service-Sektor fiel auf 46,7 und damit auf den niedrigsten Stand seit April 2020.
In Europa stehen heute noch die PMIs für den Servicesektor per Berichtsmonat August sowie die Einzelhandelsumsätze für Juli auf dem Programm.
Die Rohölpreise entwickelten sich am Freitag uneinheitlich, da die Händler vor dem wichtigen Bericht über die Beschäftigtenzahlen keine großen Positionen eingehen wollten.
Dennoch steht der Ölmarkt vor einem erneuten Wochenplus, der durch einen unerwartet starken Abbau der US-Rohöllagerbestände infolge der durch den Hurrikan Ida verursachten Störungen begünstigt wurde.
Diese Zuwächse wurden erzielt, obwohl die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Verbündeten, die sogenannte OPEC+, ihre Absicht bestätigten, das Angebot im Oktober um weitere 400 000 Barrel pro Tag zu erhöhen. Gleichzeitig erhöhte die OPEC ihre Nachfrageprognosen für das nächste Jahr.
Gegen 08.05 Uhr MEZ stand der US-Rohöl-Future 0,1 % niedriger bei 69,95 Dollar pro Barrel, während der Brent-Kontrakt um 0,1 % auf 73,13 Dollar stieg. Beide Kontrakte legten am Donnerstag um rund 2 % zu, so dass sie in dieser Woche auf ein leichtes Plus zusteuern.
Darüber hinaus erhöhten sich die Gold-Futures um 0,2% auf 1.814,60 Dollar je Unze und der EUR/USD handelte 0,1% höher bei 1,1878.