Von Peter Nurse
Investing.com - Mit Abschluss der Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve und der laufenden Berichtssaison dürften die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag weitgehend unverändert eröffnen.
Gegen 08.05 Uhr MEZ notierte der DAX Future in Deutschland unverändert, der CAC 40 Future in Frankreich stieg um 0,1% und der FTSE 100 Future in Großbritannien trat auf der Stelle.
Investoren haben den am Mittwochabend vorgelegte geldpolitische Erklärung der Federal Reserve genau studiert. Die US-Notenbank sprach von "Fortschritten" bei der Erreichung ihrer wirtschaftlichen Ziele und könnte deshalb bald einen Zeitplan für die Drosselung ihres Anleihenkaufprogramms aufstellen. Dieses beläuft sich derzeit auf 120 Milliarden Dollar pro Monat.
Der Vorsitzende der Fed, Jerome Powell, machte jedoch in seiner anschließenden Pressekonferenz deutlich, dass die US-Wirtschaft noch erhebliche Fortschritte bei der Schaffung von Arbeitsplätzen machen müsse, bevor ein Tapering in Angriff genommen werden könne, und schlug damit einen dovisheren Ton an, als es die geldpolitische Erklärung des FOMC vermuten ließ.
"Powell deutete an, dass die Fed bereits eines von zwei Zielen erreicht hat und dass Vollbeschäftigung und eine Inflation, die "moderat über dem 2 %-Ziel" liegt, keine Voraussetzungen für einen Zinsschritt sind. Es liegen interessante Monate vor uns", so die Analysten von Nordea in einer Kundenmitteilung.
Gute Vorgaben aus Asien gaben den europäischen Märkten Auftrieb, nachdem berichtet wurde, dass die chinesischen Behörden durch nächtliche Gespräche mit internationalen Banken die Ängste der Marktteilnehmer vor einer Verschärfung der Regulierung in China besänftigen wollten. Dank der Aktion dürften sich die europäischen Anleger nun voll und ganz auf die laufende Berichtssaison konzentrieren können.
Airbus (PA:AIR), der weltgrößte Hersteller von Verkehrsflugzeugen, hob seine Prognosen für die Auslieferungen und den Gewinn für das Gesamtjahr deutlich an, nachdem er ein besser als erwartetes Halbjahresergebnis vorgelegt hatte. Royal Dutch Shell (AS:RDSa) übertraf ebenfalls die Schätzungen, während Volkswagen (DE:VOWG_p) seine Gewinnprognosen für das Jahr anhob und Anglo American PLC (LON:AAL) sein Aktienrückkaufprogramm um weitere zwei Milliarden Dollar erhöhte.
Auch die Credit Suisse (SIX:CSGN) dürfte am Donnerstag im Rampenlicht stehen, nachdem der Schweizer Bankengigant bekannt gegeben hat, dass eine unabhängige externe Untersuchung des Archegos-Skandals ein Versagen beim "effektiven Risikomanagement" ergeben hat, jedoch kein "betrügerisches oder illegales Verhalten" vorliegt. Dennoch verzeichnete das Unternehmen im zweiten Quartal einen Rückgang des Nettogewinns um 78%, der durch einen starken Einbruch der Erträge im Investmentbanking verursacht wurde.
Konjunkturseitig gehen die Blicke auf die deutsche Inflation und die Arbeitslosenzahlen für Juli, aber auch auf die Veröffentlichung des Protokolls der Sitzung der Europäischen Zentralbank in der vergangenen Woche.
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