Investing.com – Der Dax startete heute mit einem hauchdünnen Plus in den letzten Handelstag der Woche und konnte somit wieder die 9.000 Punkte-Marke festigen. In den ersten Minuten rückte er um 0,04% auf 9.020,80 Punkte vor. In der zweiten Reihe sackte der MDax leicht um 0,08% auf 15.888,46 Zähler ab. Der TecDax dagegen legte um 0,08% auf 1.115,98 Punkte zu.
Am Vortag hatte das US-Repräsentantenhaus dem Haushaltsentwurf für die nächsten zwei Jahre zugestimmt. Das Budget resultierte aus dem Kompromiss zwischen Demokraten und Republikanern nach wochenlangen Verhandlungen und stellt nach jahrelangem Stillstand einen regelrechten Durchbruch dar. Es wird erwartet, dass nächste Woche auch der von den Demokraten dominierte Senat über den Etat entscheidet.
Das Budget sieht drastische Einsparungen in der Verwaltung vor, schafft aber gleichzeitig automatische Kürzungen ab. Auch wenn der Staat an die Schuldenobergrenze gelangt, soll der sogenannte „Sequester“ nicht mehr eintreten. Ziel ist dadurch einen weiteren Verwaltungsstillstand, wie es im Oktober der Fall war, abzuwenden.
Allerdings wurden kontroverse Themen, wie die von den Republikanern verlangten Einschnitte im Gesundheitswesen und den Rentenprogrammen oder die von den Demokraten geforderten Maßnahmen gegen Steuerschlupflöcher für Reiche ausgeklammert.
Nachdem das Risiko einer weiteren Fiskalklippe im Februar 2014 abgewendet wurde, der US-Arbeitsmarkt sich stark gebessert hat und positive Konjunkturdaten auf eine wieder an Fahrt gewinnende US-Wirtschaft deuten, nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, dass sich die Federal Reserve Bank bei ihrer Ratssitzung nächste Woche für eine erste Drosselung der milliardenschweren Anleihekäufe entscheidet. Dies belastet derzeit die überkauften Märkte. Die Nervosität der Anleger nimmt weltweit zu.
In den USA schloss der Dow Jones am Vortag mit einem Abschlag von 0,66% auf 15.739,43 Punkte. Der S&P 500 ging mit einem Verlust von 0,38% auf 1.775,50 Zähler aus dem Handel. Der Nasdaq 100 sackte um 0,25% auf 3.460,29 Zähler ab.
Die Aussicht auf eine Wende der US-Gelpolitik beunruhigt ebenfalls in Asien. In Japan profitierten jedoch Exportwerte von einer weiteren Abschwächung des Yen. Der Nikkei Index schloss in Folge um 0,40% fester.
Zusätzlich stimmte die über den Markterwartungen ausgefallene Industrieproduktion für Oktober die Anleger leicht positiv. Wie heute das japanische Wirtschaftsministerium in Tokio mitteilte, ist die Produktion in dieser Branche gegenüber dem Vormonat um 1% gestiegen. Ökonomen waren von einem Plus von lediglich 0,5% ausgegangen.
In China dagegen schloss der Shanghai Composite mit einem Minus von 0,31%. Der CSI 300 gab um 0,14% nach. Der in Hong Kong gehandelte Hang Seng legte dagegen leicht um 0,15% zu.
Von Konjunkturseite sind im November die Verkaufspreise im deutschen Großhandel im Vorjahresvergleich um 2,2% zurückgegangen, wie heute das Statistische Bundesamt (Destatis) bekanntgab. Die Veränderungsrate hatte im Oktober minus 2,7% betragen. Die weiterhin negative Preisentwicklung wurde vorwiegend den Preisen von festen Brennstoffen und Mineralölzeugnissen, die um 7,1% sanken, zugeschrieben.
Unterdessen hat die Ratingagentur Standard & Poor´s zwar Italiens Rating unverändert bei BBB belassen, gleichzeitig aber ihren negativen Ausblick für die nächsten 12 Monate beibehalten. Den Schritt begründete die Agentur mit den schwachen Wirtschaftsaussichten nach neun Quartalen in Folge mit negativem Wachstum und der weiterhin hohen Staatsverschuldung. Heute wird die italienische Regierung Zahlen zu ihrem Haushalt für Oktober vorlegen.
Die heutige Terminagenda ist insgesamt dünn bestückt. Es werden außerdem Zahlen zur Arbeitslosenrate in der EU und der Eurozone für das dritte Quartal und der US-Erzeugerpreisindex für November erwartet.
Unterdessen ist am Frankfurter Parkett K+S Spitzenreiter im Dax bei einem Anstieg von 3,16%. Topwerte im MDax und TecDax sind momentan Wacker Chemie und Nordex bei Gewinnen von jeweils 1,85% und 4,65%. Zu den derzeitigen Flops gehören Fresenius Medical Care, Dürr und QSC bei Abschlägen von jeweils 0,88%, 1,69% und 2,74%.