Investing.com – Der Dax startete heute verhalten in den neuen Handelstag. In den ersten Minuten rutschte er um 0,21% auf 9.175,79 Punkte ab, nachdem er am Vortag noch über der 9.200 Punkte-Marke eröffnet hatte, die der deutsche Leitindex allerdings nicht verteidigen konnte. Zuletzt dämmte er seine Verluste leicht ein und pendelt derzeit knapp unter seinem Vortagesschlusskurs. In der zweiten Reihe startete der MDax positiv, drehte allerdings im Nachhinein leicht um 0,02% auf 16.043,78 Zähler ins Minus. Der TecDax sackte um 0,18% auf 1.139,89 Punkte.
Die Vorgaben aus den USA fielen moderat positiv aus. Der Dow Jones schloss praktisch unverändert bei einem hauchdünnen Plus von 0,03% auf 16.025,53 Punkte. Der S&P 500 schloss fester bei einem Anstieg von 0,18% auf 1.808,37 Zähler. Der Nasdaq 100 legte um 0,34% auf 3.516,17 Zähler zu.
Insgesamt fehlte es am Vortag auch in den USA an wesentlichen Impulsen. Im Vorfeld der letzten Ratssitzung des Jahres der US-Notenbank nächste Woche, halten sich die Anleger weltweit zurück. Nach den überraschend guten Konjunkturdaten und der deutlichen Besserung des US-Arbeitsmarkts wird befürchtet, dass die Federal Reserve Bank sich dafür entschließt doch noch in diesem Jahr ihr milliardenschweres Anleihekaufprogramm zurückzuschrauben.
Die Aussicht auf einen frühzeitigen Liquiditätsentzug beunruhigt an den Börsen. In dieser Hinsicht hatte am Vortag der Präsident der Federal Reserve Bank von St. Louis, der dieses Jahr stimmberechtigtes Mitglied im geldpolitischen Ausschuss (FOMC) ist, gemeint, dass angesichts des wieder an Fahrt gewinnenden US-Arbeitsmarkts die Chancen einer Reduktion der Anleihekäufe zunehme. Diese sollte allerdings wenn überhaupt aufgrund der weiterhin sehr niedrigen Inflation sehr begrenzt ausfallen.
In China belastete unterdessen das unter den Markterwartungen ausgefallene Wachstum der Industrieproduktion im November. Die Produktion legte im Vorjahresvergleich um 10% zu, wie heute das nationale Statistikamt mitteilte. Analysten waren von einem Plus von 10,1% ausgegangen. Im Gegensatz dazu sind die Einzelhandelsumsätze überraschend stark um 13,7% gestiegen.
Was die Autoindustrie anbelangt, wurden im November 16% mehr Nuztfahrzeuge verkauft. Die Lieferung von Nutzfahrzeugen, Mehrzweck- und Sportwagen kletterte auf 1,7 Millionen Stück, wie die staatlich unterstützte China Association of Automobile Manufacturers angab. Am chinesischen Immobilienmarkt haben zudem letzten Monat die Verkäufe trotz steigender Preise stark um 19% auf 720,4 Mrd. Yuan (rund 86,33 Mrd. Euro) zugenommen, was dem höchsten Wert seit Dezember 2011 entspricht. Im Oktober hatte der Umsatz noch bei 604,8 Mrd. Yuan gelegen.
An den chinesischen Börsen gingen die Investoren heute allerdings in Erwartung der Ankündigung neuer Reformmaßnahmen der Regierung in Deckung. Heute hat nämlich in Peking hinter geschlossenen Türen das Treffen der Regierungsspitze begonnen, die über die Gestaltung des Wirtschafts- und Reformprogramms für 2014 berät. Der Shanghai Composite schloss mit einem hauchdünnen Minus von 0,03%. Der CSI 300 legte dagegen moderat um 0,10% zu. Der in Hong Kong gehandelte Hang Seng Index ging um 0,28% zurück.
In Japan entschieden sich heute die Anleger nach den Kursanstiegen am Vortag für Gewinnmitnahmen. Der Nikkei Index schloss um 0,25% tiefer. Der TOPIX legte dagegen leicht um 0,08% zu.
Unterdessen ist in Deutschland der Umsatz im verarbeitenden Gewerbe für Oktober leicht gesunken. Im Vergleich zum Vormonat setzte die Branche 0,2% weniger um. Der Inlandsumsatz verringerte sich dabei um 0,8% während der Umsatz um 0,4% zunahm, wie aus heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten vorläufigen Daten hervorgeht.
In Frankreich ist im Oktober die Industrieproduktion unerwartet weiter um 0,3% gesunken, wie heute das nationale Statistikamt (Insee) in Paris bekanntgab. Ökonomen hatten mit einem leichten Anstieg von 0,1% gerechnet.
Am Frankfurter Parkett ist zurzeit die Commerzbank Spitzenwert im Dax bei einem Plus von 2,87%. Weitere Gewinnerwerte im MDax und TecDax sind momentan KUKA und Cancom bei Anstiegen von jeweils 2,64% und 5,50%. Zu den derzeitigen Flops zählen Merck, Elring Klinger und Bechtle bei Abschlägen von jeweils 1,60%, 2,63% und 1,55%.
Auch EADS zählt derzeit zu den Verliererwerten, nachdem bekannt wurde, dass Europas größter Luft- und Raumfahrtkonzern im Rahmen seiner Umstrukturierung plant bis zu 5.800 Stellen abzubauen. Am meisten sollen die Kürzungungen im Rüstungs- und Raumfahrtgeschäft deutsche Standorte treffen, hieß es in Medienberichten. In Deutschland könnten 2.000 Jobs gestrichen werden, wurde Personalchef Thierry Baril von Reuters zitiert. Die EADS-Aktie nimmt den 5. Platz unter den Verlierern im MDax bei einem Minus von 0,85% ein.