Investing.com - Investing.com – Die positiv aufgenommen Geschäftszahlen von Alcoa hievten den Dax bereits am Morgen über die 8.000 Punkte-Marke. Im Laufe des Handelstages rückte er weiter vor und kam der 8.100er Marke ein Stück näher. Aus dem Handel ging der deutsche Leitindex dann mit einem Plus von 1,12% auf 8.057,75 Punkte. In der zweiten Reihe schlossen der MDax und der TecDax mit Anstiegen von jeweils 0,88% auf 13.970,21 Punkte und 0,64% auf 972,52 Punkte.
Bereits am Morgen hatten die über den Erwartungen ausgefallenen Zahlen des US-Aluminiumherstellers Alcoa Rückenwind verliehen. Der Konzern, der die Bilanzsaison in den USA eröffnet, verzeichnete zwischen April und Juni einen Verlust von 119 Millionen US-Dollar. Der um Sonderkosten bereinigte Gewinn betrug allerdings 76 Millionen Dollar oder 7 Cent je Aktie. Das Unternehmen hält weiter an seinen Wachstumserwartungen für das laufende Jahr fest.
Die deutlich besser als erwarteten Geschäftszahlen Alcoas schürten auch die Hoffnungen der Anleger auf gute Unternehmensgewinne seitens anderer US-Firmen. Ein starkes Kursplus seitens des Nikkei-Index hellte die Stimmung am Frankfurter Parkett ebenfalls auf. Gleichzeitig wirkte die Bekräftigung des EZB-Chefs Mario Draghi am Vortag vor dem Währungsausschuss des Europäischen Parlaments, die Niedrigzinspolitik noch lange unverändert zu belassen heute nach.
Was Griechenland anbelangt konnten die Anleger erst einmal aufatmen, nachdem das Krisenland und die internationalen Geldgeber sich über weitere Einschnitte im öffentlichen Dienst verständigen konnten. Am Vortag hatte die unzureichende Spar- und Reformanstrengungen im bemängelt. Nun soll das Krisenland bis Ende Juli 4.200 Beamte entlassen. Dies ist eine Voraussetzung für die Freigabe der nächsten Hilfstranche vom Euro-Rettungsfonds in Höhe von 6,8 Mrd. Euro. Der Betrag soll in drei Raten ausgezahlt werden, somit soll vorerst ein Szenario von Zahlungsunfähigkeit abgewendet werden.
Allerdings haben sich die Wachstumsaussichten Griechenlands wieder eingetrübt. Die Wirtschaft dürfte 2013 um 4,8% bis 5% schrumpfen, hieß es in einer Studie des anerkannten griechischen Wirtschaftsforschungsinstitut IOBE. Auch werde die Arbeitslosenrate auf 27,8% steigen, deutet das IOBE an.
Am Sekundärmarkt hatte am Morgen der Druck auf die Rendite zehnjähriger griechischer Anleihen nachgelassen, doch zog der Zins am Nachmittag erneut auf 11,101% an.
Wall Street eröffnete heute erneut freundlich. In den ersten Handelsminuten legte der Dow Jones um 0,48% zu. Der breiter gefasste S&P 500 rückte um 0,42% vor. Die besseren Geschäftszahlen Alcoas fachten zum Auftakt der Bilanzsaison in den USA die Hoffnung auf eine moderate Wirtschaftserholung an. Es werden nun weitere Unternehmensgewinne erwartet.
Gleichzeitig ist im Mai die Zahl neuer nicht besetzter Arbeitsstellen in den USA um 28.000 auf insgesamt 3,83 Millionen gestiegen, wie heute das US-Handelsministerium mitteilte.
Allerdings rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF) mit einer Verlangsamung des Weltwachstumstempos im laufenden Jahr, wie aus seiner heute veröffentlichten World Economic Outlook – Prognose hervorgeht. So dürfte das globale Wachstum dieses Jahr im Vergleich zu 2012 bei einem Plus von 3,1% verharren und 2014 um 3,8% zulegen. Im April hatte die Einschätzung noch bei jeweils plus 3,3% und 4% gelegen.
In den USA soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2013 statt 1,9% auch nur noch um 1,7% wachsen und 2014 um 2,7% statt zuvor um 3% zunehmen. Im Bericht des IWF wurde darauf hingewiesen, dass die lockeren geldpolitischen Maßnahmen fortgesetzt werden sollten, bis sich eine Erholung festigt.
Der IWF hat auch die Wachstumsprognose für Italien und Spanien deutlich nach unten korrigiert. So soll nun das italienische BIP in diesem Jahr um 1,8 % und das spanische um 1,6% schrumpfen.
An den europäischen Aktienmärkten schlossen die wichtigsten Leitindexe uneinheitlich. Die schlechteren Wachstumsaussichten für Italien und Spanien spiegelten sich auch an den entsprechenden Börsenplätzen wider. Der Ibex 35 sackte um 0,03% ab und der FTSE MIB verlor 0,06%. Der FTSE 100 und der CAC 40 gingen dagegen um jeweils 0,98% und 0,52% fester aus dem Handel.
An der Frankfurter Börse schloss die LANXESS-Aktie als Spitzenwert im Dax bei einem Plus von 4,47%. Auf der Gewinnertafel der zweiten Reihe standen SGL Carbon und STRATEC Biomedical bei Anstiegen von jeweils 4,19% und %. Die größten Verluste verzeichneten die Deutsche Lufthansa bei einem Minus von 0,33%, Pro SiebenSat. 1 Media bei einem Abschlag von 3,39% und AIXTRON bei einem Rückgang von 5,12%.