Investing.com – Der DAX beendete den heutigen Handelstag unverändert bei 9.754,39 Punkten. Der deutsche Leitindex bewegte sich in einer dünnen Handelsspanne; der Kurs verlief dabei zwischen einem Tagestief von 9.733,21 und einem Hoch von 9.772,09, das nur wenige Punkte unter seinem Allzeithoch von 9.794,05 entfernt lag.
In der zweiten Reihe schloss der MDAX um 0,40% tiefer bei 16.530,58 Zählern. Der TecDAX gab um 0,22% auf 1.239,08 Punkte nach.
Obwohl dem deutschen Leitindex bis zum Börsenschluss die Puste ausging, blieb die Stimmung im großen und ganzen positiv. Weiterhin wird über die Einleitung zusätzlicher expansiver gelpolitischer Maßnahmen durch die EZB spekuliert.
Einem Exklusivbericht von Reuters zufolge bereitet die Notenbank ein Programm vor, dass etliche Alternativen vorsieht, unter ihnen auch eine Senkung aller Zinsraten.
Mehrere mit dem Stimuluspaket vertraute Personen deuteten zudem auf negative Einlagezinsen und gezielte Maßnahme zur Ankurbelung der Kreditvergabe an kleine und mittlere Firmen. Zwar sehe das Programm einige Stimuli für die Eurozonen-Wirtschaft vor, schließe allerdings voresrt ein weitreichendes QE-Programm aus, hieß es. Was fest stehe, sei eine Zinssenkung, die auch negative estmals Einlagezinsen vorsehen dürfte, um die derzeit hohen Wechselraten zu beeinflussen. Die Notenbank weigerte sich dazu Kommentare abzugeben.
Andererseits hat heute Morgen das Statistische Bundesamt die am 29. April bekanntgegeben vorläufigen Inflationsdaten bestätigt. Die jährliche Inflation lag im April gegenüber dem Vorjahresmonat bei 1,3%, was auf Jahressicht einem leichten Anstieg gleichkommt. Im ersten Quartal fiel sie jedoch rückläufig aus. Gegenüber März lag der Verbraucherpreisindex im April um 0,2% tiefer.
In Frankreich lag der harmonisierte jährliche Verbraucherpreisindex im selben Monat bei 0,8%, fiel somit unter den Erwartungen aus. Nachdem im März die jährliche Teuerungsrate bei 0,7% gelegen hatte, wurde mit einem Plus von 0,9% gerechnet.
Der EUR/USD notierte nach Börsenschluss bei 1,3715 Dollar.
Zudem ist die Industrieproduktion in der Eurozone im März, wie erwartet, gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,3% zurückgegangen, teilte heute das Statistische Bundesamt mit. Im Vergleich zu Februar schwächte sich die Produktion erstmals seit August 2013 um 0,1% ab.
Im Vereinigten Königreich ist indes die Arbeitslosenrate zwischen Januar und März um 0,1 Punkte auf 6,8% gefallen, teilte heute das Statistikamt in London mit. Es handelt sich um den tiefsten Stand seit über fünf Jahren.
Die britische Notenbank zeigte sich infolgedessen in ihrem Inflationsbericht gegenüber dem Arbeitsmarkt zuversichtlich. In ihrem Ausblick senkte sie das Niveau an Arbeitslosen, ab dem sie eine Zinserhöhung erwägen würde, dabei erwarte sie allerdings keinen bedeutenden Inflationsanstieg. Spekulationen über eine baldige Straffung der Geldpolitik der BoE belasteten heute den Pfund. Der GBP/USD notierte zuletzt bei 1,6786 Dollar.
An den europäischen Aktienmärkten schlossen die wichtigsten Leitindexe uneinheitlich. Der FTSE 100 legte leicht um 0,08% zu, der CAC 40 gab um 0,09% nach, der Ibex 35 rückte um 0,25% vor und der FTSE MIB verzeichnete ein Minus von 0,34%.
Am Frankfurter Parkett ging ThyssenKrupp (XETRA:TKAG) als Spitzenreiter im Dax bei einem Plus von 1,13% aus dem Handel. Weiter wirkten die guten Geschäftszahlen für das erste Quartal nach.Topwerte im MDax und TecDAx waren Leoni und Nordex bei Gewinnen von jeweils 4,02% und 11,09%.
Zu den Flops zählten RWE (MILAN:RWE), Hugo Boss und freenet bei Abschlägen von jeweils 2,17%, 3,79% und 5,35%.
Die Lage in der Ukraine bereitet weiterhin große Sorgen. Übernacht kam war es zu gewalttätigen Zusammenstößen in der Ostukraine gekommen. Angaben der ukrainischen Regierung in Kiew zufolge, seien bei Gefechten zwischen den Städten Kramatorsk und Slawiansk mindestens sieben ukrainische Soldaten umgekommen, die angeblich von prorussischen Separatisten in einen Hinterhalt gelockt wurden. Die Separatisten bestätigten die Gefechte. Inzwischen haben ukrainische Sicherheitskräfte den Ort von Kramatorsk umstellt.
Die ukrainische Regierung hat einer Beteiligung an einem Runden Tisch unter Vermittlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zugestimmt. Verhandelt soll darüber in welcher Form, Kiew den Ostgebieten mehr Unabhängigkeit gewähren kann. Es steht immer noch nicht fest, ob sich die Separatisten daran beteiligen werden.