Investing.com – Der Dax startete zum Wochenausklang erst verhalten in den Handel. In den ersten Minuten rutschte der deutsche Leitindex leicht um 0,10% auf 9.140,50 Punkte ab. Allerdings legte er sogleich wieder zu. Zuletzt notierte er ein Plus von 1,00% auf 9.145,41 Punkte und nahm somit Kurs auf neue Höchststände. In der zweiten Börsenliga ging es ebenfalls aufwärts. Der MDax kletterte um 0,89% auf 16.057,69 Zähler und der TecDax legte sogar um 2,23% auf 1.149,33 Punkte zu.
Die Vorgaben aus den USA waren am Vortag freundlich ausgefallen. Der Dow Jones schloss um 0,35% fester auf 15.876,20 Punkten, der S&P 500 legte um 0,48% auf 1.790,62 Zähler und der NASDAQ Composite rückte um 0,18% auf 3.972,74 Punkte vor.
Die Aussagen am Vortag der Vizepräsidentin der Federal Reserve Bank und als Nachfolgerin des Fed Chefs Ben Bernanke nominierte Janet Yellen vor dem Bankenausschuss des US-Senats stützte erneut die Märkte. Yellen verteidigte den von Bernanke eingeschlagenen ultralockeren Geldkurs und sprach sich für eine weitere Unterstützung der US-Wirtschaft durch milliardenschwere Anleihekäufe aus, solange die Konjunkturerholung Schwäche aufweist. Auch spielte sie die Risiken einer Blase am Geldmarkt herunter.
Die Aussicht auf eine Fortsetzung der massiven Finanzspritzen hatte bereits am Vortag für Erleichterung an den Märkten gesorgt und Anleger zu Aktienkäufen veranlasst. Auch in Asien profitierten die Börsen von der Aussicht auf eine Aufschiebung eines ersten Taperings.
In Japan schloss der Nikkei Index mit einem starken Anstieg von 1,95%. Der TOPIX rückte um 1,68% vor.
In China stützte zusätzlich nach Abschluss der Tagung der Kommunistischen Partei die Erwartung einer baldigen Inkraftsetzung von Reformen, die zu einer Marktliberalisierung beitragen sollen. Der Shanghai Composite kletterte um 1,68%, der CSI 300 legte sogar um 2,01% zu und der in Hong Kong gehandelte Hang Seng Index stieg um 1,69%.
Von Konjunkturseite ist in Deutschland im September die Zahl der Beschäftigten in Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten um 0,5% oder 27.000 Personen gestiegen, wie heute das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte.
Für heute stehen zusätzlich Zahlen zum italienischen Außenhandel für September, die Inflation im Euroraum und der EU, US-Einfuhr- und Ausfuhrpreise für Oktober, der New York Empire State Index für November, die US-Industrieproduktion für Oktober, die Kapazitätsauslastung für Oktober, Zahlen zum US-Großhandel für September und die US-Lagerbestände im Großhandel an.
Des Weiteren treffen sich heute die EU-Finanzminister in Brüssel, um über die Schließung oder Sanierung maroder Banken zu verhandeln. Strittig ist, ob auch die Europäische Zentralbank, die ab nächstem Jahr die europäische Bankenaufsicht übernimmt, ob diese auch das letzte Wort bei Insolvenzverfahren von Geldinstituten haben wird. Es wird bis Dezember nicht mit einer Einigung gerechnet.
Am Frankfurter Parkett ist zur jetzigen Stunde SAP Spitzenreiter im Dax bei einem Plus von 1,18%. Deutsche Wohnen und die Software AG führen momenten die Gewinnerlisten im MDax und TecDax bei Anstiegen von jeweils 0,98% und 1,72% an. Zu den Flops zählen derzeit BMW, EADS und Evotec bei Abschlägen von jeweils 0,84%, 1,62% und 1,18%.