Investing.com – Der Dax startete nach den starken Kursgewinnen am Vortag mit einem bescheidenen Plus von 0,17% auf 7.824,67 Punkte in den Handel. In der zweiten Reihe rückten der MDax und der TecDax um jeweils 0,35% auf 13.535,77 Punkte und 0,51% auf 914,35 Punkte in den Handel.
Für Antrieb sorgte in den ersten Handelsminuten ein Anstieg des deutschen GfK-Konsumklimaindexes. Im Juni legte der Indikator von 6,5 im Mai auf 6,8 Punkte zu, wie heute das GfK-Forschungsinstitut meldete. Auch ist im Juni die Konjunkturerwartung um 1,3 auf 1,1 Zähler gestiegen und liegt somit wieder im positiven Bereich, allerdings immer noch unter dem Vorjahreswert von 3 Punkten. Die Anschaffungsneigung wurde dagegen leicht unter dem Vormonatsniveau mit 36,5 Punkten bewertet. Der anziehende Arbeitsmarkt bleibt nach wie vor die wichtigste Stütze des deutschen Konsumsentiments.
Positive Akzente setzte auch das Ifo-Institut in seiner Wirtschaftswachstumsprognose für 2013/2014, obwohl das Bruttoinlandsprodukt 2013 voraussichtlich nur noch um 0,6% wachsen soll. Im Dezember war das Institut noch von einem Wachstumsplus von 0,7% ausgegangen. 2014 soll die Wirtschaft dann mit einem Plus von 1,9% wieder Fahrt aufnehmen. Expansive Impulse kamen vorwiegend aus dem verarbeitenden Gewerbe, dank einer stärkeren Exportnachfrage aus China, Südostasien und den USA, hieß es in der Wirtschaftsprognose des Ifo. Sofern die Eurokrise nicht erneut massiv eskaliere, seien auch die Perspektiven für das kommende Jahr günstig, erklärte das Institut weiter.
Zusätzlich signalisiert das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) mit gut 0,5 Prozent für das zweite Quartal im Vergleich zum ersten Quartal ein kräftiges Wachstum an. „Die Industrie weitet ihre Produktion bereits seit Februar merklich aus, und bei den Bauinvestitionen dürfte ein Teil des witterungsbedingten Ausfalls im zweiten Quartal nachgeholt werden“, sagte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner in der heute veröffentlichten Pressemitteilung.
Die Vorgaben aus Asien fielen, nach den Kursverlusten der letzten Tage, wieder leicht freundlich aus, nachdem die People´s Bank of China (PBoC) am Dienstag Abend ankündigte, dass sie einigen Finanzinstituten Liquidität zur Verfügung gestellt hat, um die Repo-Zinssätze zu stabilisieren.
Die einjährige Swap-Zinsrate sank um 14 Basispunkte auf 3,93%. Zuletzt war diese noch auf ein Allzeithoch von 5,06% gelangt. Die Overnight Repor-Rate sank um 40 Basispunkte auf 5,6%. Am 20. Juni hatte sie noch bei 12,85% gelegen. Erneut rief die chinesische Notenbank die Finanzinstitute dazu auf, ihre Liquiditätsquoten zu erhöhen. Die jüngsten Eingriffe in den Geldmarkt in China sorgten an den asiatischen Märkten für etwas Erleichterung.
Der Shanghai Composite-Index schloss mit einem hauchdünnen Plus von 0,06%. In Hong Kong verzeichnete der Hang Seng einen Anstieg von 2,43%.
In Tokio dagegen schloss der Nikkei unter 13.000 Punkten bei einem Minus von 1,04%. Die neuesten Interventionen der PBoC konnten die japanischen Anleger nicht überzeugen. Die Sorge um eine mögliche Zuspitzung der Kreditklemme veranlasste die Börsianer in Tokio zu Gewinnmitnahmen.
In Frankfurt ist derzeit Infineon Technologies Spitzenwert im Dax bei einem Aufschlag von 3,99%. Topwerte im MDax und TecDax sind GSW Immobilien und Nordex bei Anstiegen von jeweils 4,98% und 5,27%. Die größten Verluste verbuchen momentan dagegen die Commerzbank mit minus 3,53%, Kabel Deutschland Holding bei einem Abschlag von 0,21% und Dialog Semiconductor mit minus 1,79%.
Auf der heutigen Terminagenda stehen die endgültigen Zahlen zum US- Bruttoinlandsprodukt für das erste Quartal 2013 an.