Das Coronavirus hat die Börsen seit einigen Wochen erreicht. Mit vielen globalen Indizes ist es inzwischen ordentlich bergab gegangen. S&P 500, MSCI World oder auch der deutsche DAX haben dabei ordentlich zweistellig korrigiert, was in letzter Zeit auch die Medien thematisch bewegte.
Nun hat das Coronavirus auch die ersten DAX-Unternehmen wirklich erreicht, wie aktuelle Meldungen offenbaren. Im Fokus dabei: Die beiden DAX-Schwergewichte BASF (DE:BASFN) (WKN: BASF11) und SAP (DE:SAPG) (WKN: 716460). Was müssen Investoren aktuell wissen und wie dramatisch wird das Ausmaß? Spannende Fragen, versuchen wir im Folgenden einmal, ein paar erste Antworten zu finden.
BASF: Coronavirus ja, Werksschließung nein Eine erste Nachricht hat zunächst den sowieso bereits angeschlagenen DAX-Zykliker BASF ereilt. Die Anteilsscheine korrigierten in den letzten Monaten und Quartalen bereits ordentlich. Neben dem Coronavirus waren es zuvor der Handelskonflikt und auch generelle konjunkturelle Sorgen, die für Skepsis gesorgt haben.
Nun scheinen diese Wendungen im Kontext des Coronavirus eine weitere Schärfe zu bekommen. Wie zum Sonntag nämlich gemeldet worden ist, gebe es bei BASF erste bestätigte Fälle des Coronavirus. Demnach habe sich ein Mitarbeiter aus Neustadt an der Weinstraße mit dem Virus infiziert. Dieser arbeitete am Standort Ludwigshafen.
Die örtlichen Behörden und BASF hätten inzwischen einige Schritte eingeleitet und der Mitarbeiter befinde sich in Quarantäne. Außerdem seien die Mitarbeiter kontaktiert worden, die mit der betroffenen Person in Kontakt gewesen wären, so gängige Meldungen. Das Wichtigste hierbei für den Moment jedoch: Werksschließungen stünden gegenwärtig noch nicht auf der Agenda des Managements.
Für den Moment scheint die Produktion daher sicher zu sein. Fest steht jedoch ebenfalls: Der Coronavirus hat einen wesentlichen DAX-Konzern in diesen Tagen erreicht. Und Investoren sollten kurzfristig gespannt sein, welche Ausmaße das noch hat.
SAP: Bereits drei Fälle infizierter Mitarbeiter Ein weiter DAX-Konzern, der in diesen Tagen bestätigte Fälle des Coronavirus vorweist, ist außerdem SAP. Der deutsche Softwareentwickler hat dabei ebenfalls zum Wochenende bestätigt, dass sich Mitarbeiter infiziert hätten. Ganze drei bestätigte Fälle gebe es demnach am Standort Sankt Ingbert, wie ein Sprecher auf Anfrage mehrerer Redaktionen wohl bestätigt hat.
Alle Kollegen würden auch hier inzwischen versorgt und befänden sich in Quarantäne, jedoch gebe es dabei erste Einschränkungen: Alle Bürogebäude würden demnach vorsorglich geschlossen und umfangreichen Desinfizierungsmaßnahmen unterzogen. Die Mitarbeiter seien dabei angehalten, von zu Hause aus zu arbeiten. Offensichtlich ist SAP für einen solchen Krisenfall gerüstet und hat Home-Office-Alternativen geschaffen, die jetzt zum Tragen kommen können.
Nichtsdestoweniger zeigt auch dieses Beispiel, dass das Coronavirus zu Einschränkungen führen kann und aller Voraussicht nach auch wird. Wobei SAP wohl bloß eine weitere Spitze des Coronaeisbergs sein wird, der sich auf die Wirtschaftswelt gegenwärtig zubewegt.
Es gibt Unterschiede Wie wir unschwer erkennen können, sind die ersten Infizierten da. Dass das auch DAX und Co. treffen würde, ist eigentlich bloß eine Frage der Zeit gewesen. Der 08.03. dieses Jahres könnt ein Tag sein, der in Erinnerung bleiben wird. Immerhin gab es hier im Börsenraum die ersten bestätigten Fälle, zumindest im Kreis des DAX.
Investoren können hier jedoch unterm Strich einige Unterschiede vernehmen. Ein DAX-Chemiekonzern, der auf seine örtliche Produktion angewiesen ist, könnte dabei möglicherweise härter getroffen sein als ein Softwarekonzern, bei dem viele Mitarbeiter auch von zu Hause aus arbeiten können. Feinheiten, die möglicherweise kurz- bis mittelfristig die Kursgeschicke von Aktien beeinflussen können.
The post DAX-Aktien BASF und SAP: Coronaschock! Das müssen Investoren jetzt wissen appeared first on The Motley Fool Deutschland.
Vincent besitzt Aktien von BASF. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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