Die eigentliche DAX-Dividendensaison nähert sich mit großen Schritten. Bekanntlich schütten viele der in unserem Leitindex gelisteten Konzerne im Zeitraum zwischen Ende April und Ende Mai ihre jeweiligen Ausschüttungen für das vergangene Geschäftsjahr aus. Sowie auch viele Nebenwerte.
Dieses Jahr ist all das gefühlt ein wenig anders. Das Coronavirus hat die Börsen infiziert und da die Volatilität in einem großen Maße zurück ist, sind die Dividenden etwas in den Hintergrund gerückt.
Mit Blick auf den Kalender könnte sich das jedoch bald ändern. Werfen wir in diesem Sinne heute einen Foolishen Blick auf drei essentielle Dinge, die wir schon heute zur Dividendensaison 2020 sagen können, bevor wir ein kleines Fazit ziehen.
1) Es gibt eine Revolution … und Verschiebungen Eine erste, ganz wesentliche Sache, die das Coronavirus bereits bewirkt hat, ist gewissermaßen eine Revolution. Da das derzeitige Kontaktverbot viele Hauptversammlungen verbietet, ist der Gesetzgeber dazu übergegangen, neue Wege und Möglichkeiten zu kreieren. Der revolutionäre Weg hin zu einer digitalen Hauptversammlung ist dabei geebnet worden.
Einige DAX-Konzerne nehmen diese Möglichkeit gerne wahr, um sich der Pflicht der Hauptversammlung in einer abgespeckten und digitalen Version zu entledigen sowie natürlich auch die Dividende zahlbar zu machen. Wobei Aktionäre ihre Rechte per Brief oder Vollmacht wahrnehmen können. Ein gigantischer Schritt in dieser Krisenzeit.
Das führt zwar in einigen Fällen zu Verschiebungen der Auszahlungen, eben weil jetzt umgeplant werden muss. Es gibt jedoch auch DAX-Konzerne wie die Allianz (DE:ALVG) (WKN: 840400) oder die Münchener Rück (DE:MUVGn) (WKN: 843002), die dennoch im Rahmen ihres vorgegebenen Zeitplans auszahlen wollen.
2) Im Leitindex gibt es viel Konstanz Ein zweites Zwischenfazit, dass wir noch vor der eigentlichen Hochphase für Dividendenjäger ziehen können, ist, dass es trotzdem in unserem Leitindex viele zuverlässige Auszahler gibt. Neben den bereits angesprochenen Versicherern ist es so beispielsweise Dividendenaristokrat Fresenius (DE:FREG) (WKN: 578560), der solide zahlt. Genauso wie BASF (DE:BASFN) (WKN: BASF11) oder auch Vonovia (DE:VNAn) (WKN: A1ML7J).
Möglicherweise macht sich hier die Größe der Konzerne bezahlt, die häufig etwas liquider sind. Oder auch die eine oder andere Dividendenpolitik der Konzerne, die auch für Krisenzeiten stets konstante Zahlungen vorsieht. Ein großer Teil der kommenden Saison könnte daher gerettet sein. Selbst wenn es zu einigen Verschiebungen kommen wird.
Das ist auch für ETF-Investoren wichtig, die per DAX-Passivfonds vor allem an den Ausschüttungen teilhaben wollen. Da viele Konzerne schließlich konstant zahlen oder ihre Auszahlungen sogar erhöht haben, wird ein großer Teil der bisherigen Ausschüttungen wohl auch in diesem Jahr zahlbar gemacht.
3) Es gibt jedoch auch Ausfälle Bedenken sollten wir allerdings auch, dass es einige Ausfälle geben wird. Die Automobilkonzerne haben so beispielsweise ihre Ausschüttungen teilweise recht deutlich gekürzt. Und auch eine Lufthansa (DE:LHAG) wird zwecks Liquiditätssicherung auf eine Dividende verzichten. Eine Krise hinterlässt nun mal teilweise ihre Spuren.
Allerdings ist es insbesondere die zweite und dritte Börsenliga, in der sich diese Krise bemerkbar macht. Selbst zuverlässige Zahler wie die Deutsche Euroshop oder auch Fielmann (DE:FIEG), die eigentlich über mustergültige Historien verfügen, setzen zunächst ihre Dividenden aus. Damit hätten vor einigen Wochen noch die wenigsten Investoren gerechnet.
Das zeigt jedoch wieder einmal, wie wichtig die Diversifikation ist, auch für Einkommensinvestoren. Eine Dividende ist niemals richtig sicher. Mit etwas Unsicherheit müssen wir stets leben.
Es hat sich einiges verändert Unterm Strich hat sich somit einiges verändert. Digitalere Hauptversammlungen prägen ab jetzt das Umfeld. Zudem ist mit so mancher Dividendenhistorie gebrochen worden. Aber immerhin: Ein Teil der DAX-Konzerne wird auch weiterhin für konstante Zahlungen zur Hochphase sorgen. Selbst als Einkommensinvestor muss man sich daher nicht zwingend auf das Negative konzentrieren.
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Vincent besitzt Aktien der Allianz, von BASF, der Deutsche Euroshop, von Fielmann, Fresenius und der Münchener Rück. The Motley Fool empfiehlt Deutsche Euroshop und Fresenius.
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