Von Peter Nurse
Investing.com - Neue Corona-Sorgen und schwache Wachstumsdaten aus Großbritannien dürften die europäischen Aktienmärkte am Freitag uneinheitlich in den Handel gehen lassen. Die positiven Vorgaben von der Wall Street liefern kaum neue Impulse.
Gegen 08.15 Uhr notierte der DAX Future 0,1% niedriger, der CAC 40 Future fiel um 0,1% und der FTSE 100 Future sank um 0,3%.
Aus Asien und den USA kommen positive Vorgaben für die europäischen Börsen, nachdem US-Präsident Joe Biden sein gigantisches Hilfspaket in Höhe von 1,9 Billionen Dollar unterzeichnet und die Rückkehr zur Normalität bis zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli in Aussicht gestellt hat.
Daraufhin verzeichnete die Wall Street starke Kursgewinne. Sowohl der Dow Jones Industrial Average als auch der S&P 500 index schlossen auf Rekordhochs und der Nasdaq Composite legte um 2,5 % zu, nachdem die Anleger wieder verstärkt in populäre Mega-Cap-Technologiewerte investierten.
In Europa gestaltet sich die Stimmung jedoch vorsichtiger, trotz der dovishen Haltung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag. Die Zentralbank will ihre Anleihekäufe deutlich erhöhen, um einen ungerechtfertigten Anstieg der Finanzierungskosten zu bremsen.
Während Großbritannien und die USA ihre Impfprogramme vorantreiben, kämpft die EU mit der Verteilung der Impfungen an ihre Bevölkerung. Die Infektionsraten steigen in großen Ländern wie Deutschland und Italien sowie in weiten Teilen Mitteleuropas wieder an.
Frankreich meldete am Mittwoch zum ersten Mal seit zwei Wochen über 30.000 neue Coronavirus-Infektionen. Der Gesundheitsminister des Landes, Olivier Veran, warnte, dass die Covid-19-Situation im Großraum Paris "besonders besorgniserregend" sei.
Auf der anderen Seite des Ärmelkanals schrumpfte die britische Wirtschaft im Januar um 2,9%. Damit liegt das BIP 9% unter dem Wert vor der Pandemie.
Unternehmensseitig steht EssilorLuxottica (PA:ESLX) im Fokus, nachdem der französisch-italienische Brillenhersteller im Zuge der Markterholung ein Umsatz- und Gewinnwachstum in der zweiten Jahreshälfte meldete und eine Dividende zahlen will.
Die Ölpreise gaben am Freitag nach, blieben aber auf hohem Niveau inmitten der Zuversicht auf eine Erholung der Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte, wenn sich die Weltwirtschaft - und insbesondere der Reisesektor - erholt.
Der Preis für die US-Sorte WTI sank um 0,8 % auf 65,51 Dollar pro Barrel, während der Preis für die Nordseesorte Brent um 0,7 % auf 69,14 Dollar fiel. Zu Wochenbeginn hatte der Kontrakt ein 13-Monats-Hoch erreicht.
Gold-Futures sanken um 1% auf 1.706,25 Dollar je Feinunze und der EUR/USD notierte um 0,3% niedriger bei 1,1944.