von Robert Zach
Investing.com - Positive Vorgaben der Wall Street und unerwartet gute Konjunkturdaten aus China, Singapur und Japan schieben den Dax im vorbörslichen Handel an. Gegen 8.00 Uhr notierte der Future auf den DAX 78 Punkte oder 0,58 Prozent höher. Gestern war das deutsche Aktienbarometer um 0,02 Prozent auf 13.429,43 Punkte gefallen.
Der Euro Stoxx-Future gewann 0,16 Prozent. Am Donnerstag hatte der europäische Aktienindex 0,14 Prozent auf 3.774,14 Punkte gewonnen.
An der Wall Street geht die Party ohne einen Zwischenstopp weiter. Gestern sorgten der Teilhandelsdeal zwischen den USA und China sowie gute US-Konjunkturdaten und die Quartalsergebnisse von Morgan Stanley (NYSE:MS) für neue Rekordstände. Zudem hat der US-Kongress das Freihandelsabkommen zwischen den USA, Kanada und Mexiko gebilligt und die Federal Reserve stellte über zwei Repo-Geschäfte temporärere Liquidität in Höhe von 74,2 Milliarden Dollar zur Verfügung. Die Interventionen der Fed am Geldmarkt zielen darauf ab, die Fed-Funds innerhalb der Spanne von 1,5 Prozent bis 1,75 Prozent zu halten und die Schwankungsbreite der Übernachtzinsen zu begrenzen.
Der Dow Jones Industrial Average gewann 267,42 Punkte (+0,92 Prozent) und schloss bei 29.297,64 Punkten. Der S&P 500 kletterte um 27,52 Punkte (+0,84 Prozent) auf 3.316,81 Zähler und durchbrach damit erstmals die 3.300 Punkte-Marke. Der NASDAQ Composite legte um 98,44 Punkte (+1,06 Prozent) auf 9.357,13 Zähler zu. Besonders stark gestiegen ist der Russell 2000, der kleine US-Unternehmen umfasst. Der Small Cap-Index stieg 1,26 Prozent auf 1.703,55 Punkte. Damit nähert sich der Index seinem Rekordhoch aus August 2018 bei 1.742 Zähler - ein Zeichen dafür, dass die Rallye am US-Markt zunehmend in die Breite geht.
Für gute Laune bei den Anlegern sorgten auch die unerwartet soliden Konjunkturdaten aus China. Das Bruttoinlandsprodukt im Schlussquartal entsprach mit 6,00 Prozent den Erwartungen der Volkswirte. Sowohl die Industrieproduktion als auch die Einzelhandelsumsätze überraschten mit 6,9 Prozent bzw. 8,0 Prozent im Jahresvergleich positiv, auch die Anlageinvestitionen waren stark.
"Die China-Daten stehen im Einklang mit dem Bild einer Wirtschaft, die die Talsohle durchschritten hat", sagte Christin Tuxen, Chefanalystin bei der Danske Bank (CSE:DANSKE) in einer Morgennotiz.
In Singapur drehte die Jahresrate der Exporte zum ersten Mal seit März 2019 wieder ins Plus. Die Ausfuhren stiegen im Dezember auf 2,40 Prozent, nach -5,90 Prozent im November.
Der Industrieaktivitätsindex aus Japan, der als wichtiger vorlaufender Konjunkturindikator gilt, erholte sich nach -5,2 Prozent auf 1,3 Prozent.
Konjunkturseitig stehen heute die Inflationsdaten aus der Eurozone auf der Agenda. Von Investing.com befragte Volkswirte erwarten einen Anstieg des Verbraucherpreisindex im Dezember um 0,3 Prozent, nach -0,3 Prozent zuvor. Die Jahresteuerung dürfte unverändert bei 1,3 Prozent verharren. Die Europäische Zentralbank (EZB) peilt ein Ziel der Inflation nahe, aber unter 2 Prozent, unterbietet diese Marke aber bereits seit dem Frühjahr 2013. Entsprechend hat die Zentralbank ihre Geldpolitik gelockert.
Jenseits des Atlantiks gehen die Blicke auf die Zahlen zur Industrieproduktion und der Kapazitätsauslastung, „die angesichts der Schwäche des ISM-Index interessant sein werden, schließlich zeichnen die regionalen Umfragen und der Markit-Einkaufsmanagerindex ein weniger düsteres Bild“, so Christin Tuxen.
Neben den Industriedaten werden noch Wohnungsbaudaten, das Uni-Michigan Verbrauchervertrauen und die Zahl der offenen Stellen veröffentlicht.
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