von Robert Zach
Investing.com - Fünf Themen, die für Investoren heute, am 17. Januar 2020, wichtig sind:
1. Wohnungsbaudaten
Auf der US-Konjunkturagenda stehen am Freitag neue Daten zum Wohnungsbau.
Das Handelsministerium wird um 14.30 Uhr die Zahl der Baubeginne und -genehmigungen herausgeben.
Von Investing.com befragte Volkswirte erwarten einen Anstieg der Baubeginne auf 1,375 Millionen Einheiten, nach 1,365 Millionen Einheiten im Dezember.
Die Zahl der Baugenehmigungen, die als Maßstab des zukünftigen Wohnungsbaus gilt, dürfte von 1,474 Millionen auf 1,468 Millionen Einheiten sinken.
Gestern wurde bereits das Stimmungsbarometer der nationalen Organisation der Wohnungsbauunternehmen veröffentlicht. Der NAHB-Hausmarktindex verharrte im Januar mit 75 Punkten in der Nähe seiner Hochs. Im Vormonat hatte der Index mit 76 Punkten seinen höchsten Stand seit Juni 1999.
Um 15.15 Uhr veröffentlicht die Federal Reserve die Zahlen zur Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung.
Für die Industrieproduktion wird für Dezember ein Rückgang um 0,2 Prozent prognostiziert, die Kapazitätsauslastung soll auf 77,1 Prozent zurückgehen.
2. Konsumentenstimmung
Der Konsum gestaltete sich gestern recht erfreulich, als die US-Einzelhandelsumsätze die Schätzungen der Experten übertrafen. Heute um 16.00 Uhr steht das von der Universität Michigan erhobene Verbrauchervertrauen (vorläufig) auf der Agenda.
Ökonomen erwarten, dass der Index der Verbraucherstimmung mit 99,3 auf dem Niveau vom Dezember geblieben ist. Die Erwartungskomponente dürfte leicht zulegen, während bei dem Index zur aktuellen Lage ein Rückgang vorausgesagt wird.
Gleichzeitig veröffentlicht das Arbeitsministerium die Zahlen der offenen Stellen im November.
Die Job Opening and Labor Turnover Survey (JOLTS) wird den Erwartungen zufolge einen Rückgang der verfügbaren Stellen auf 7,233 Millionen zeigen.
3. Quartalszahlen
Die US-Berichtssaison nimmt allmählich an Fahrt auf. Am Freitag wird der Energiedienstleister Schlumberger (NYSE:SLB) seine Quartalszahlen vor US-Börsenbeginn bekanntgeben.
Im Durchschnitt erwarten Analysten, dass Schlumberger einen Quartalsgewinn von 37 US-Cent pro Aktie bei einem Umsatz von 8,17 Milliarden US-Dollar ausweisen wird. Das geht aus den von Investing.com erhobenen Befragungen der Analysten hervor.
Bernstein startete Schlumberger in dieser Woche mit "Underperform". Im aktuellen Umfeld sieht man mehr Chancen für kleine als für große Unternehmen, so der Analyst.
Zahlen vorlegen wird auch das Finanzdienstleistungsunternehmen und Depotbank State Street (NYSE:STT). Erwartet wird ein Gewinn je Aktie von 1,69 US-Dollar bei einem Umsatz von 2,92 Milliarden US-Dollar.
Daneben legen Citizens Financial Group (NYSE:CFG), Fastenal (NASDAQ:FAST), Kansas City Southern (NYSE:KSU) sowie M&T Bank (NYSE:MTB) und Regions Financial (NYSE:RF) ihre Quartalsergebnisse vor
4. Europa
Am Freitag liegt der Schwerpunkt der europäischen Anleger auf den Einzelhandelsumsätzen per Berichtsmonat Dezember in Großbritannien.
Im November haben die Einzelhandelsumsätze mit einem Rückgang von 0,6 Prozent die Erwartungen deutlich verfehlt. Für den Dezember wird eine Erholung um 0,5 Prozent vorausgesagt, was im Wesentlichen darauf zurückzuführen ist, dass der "Black Friday" in diesem Jahr in den Dezemberzahlen enthalten ist.
Um 11.00 Uhr gibt Eurostat die aktuellen Inflationsdaten für die Eurozone heraus.
Von Investing.com befragte Volkswirte erwarten einen Anstieg des Verbraucherpreisindex im Dezember um 0,3 Prozent, nach -0,3 Prozent zuvor.
Die Jahresteuerung dürfte unverändert bei 1,3 Prozent verharren.
Bei der Kernrate der Verbraucherpreise wird mit einem Anstieg um 0,4 Prozent auf Monats- und 1,3 Prozent auf Jahresbasis gerechnet.
Die Europäische Zentralbank (EZB) peilt ein Ziel der Inflation nahe, aber unter 2 Prozent, unterbietet diese Marke aber bereits seit dem Frühjahr 2013. Entsprechend hat die Zentralbank ihre Geldpolitik gelockert.
5. Marktüberblick
Der US-amerikanische Aktienmarkt schloss auch am Donnerstag auf neuen Rekordhochs. Grund dafür waren überraschend gute US-Konjunkturdaten in Form der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, dem Philly-Fed-Index sowie den Einzelhandelsumsätzen.
Der Dow Jones Industrial Average gewann 267,42 Punkte (+0,92 Prozent) und schloss bei 29.297,64 Punkten. Der S&P 500 kletterte um 27,52 Punkte (+0,84 Prozent) auf 3.316,81 Zähler und durchbrach damit erstmals die 3.300 Punkte-Marke. Der NASDAQ Composite legte um 98,44 Punkte (+1,06 Prozent) auf 9.357,13 Zähler zu.
Die Renditen der US-Treasuries stiegen am Donnerstag ebenfalls aufgrund positiver US-Wirtschaftsdaten und solider Quartalsergebnisse der Banken sowie einer höheren Nachfrage nach Aktien. Die Rendite der 10-jährigen Benchmark-Treasuries kletterte auf rund 1,81 Prozent, während die Rendite der 2-jährigen Treasuries um weniger als einen Basispunkt auf 1,57 Prozent zulegte.
Der Ölpreise verteuerte sich am Donnerstag um mehr als 1 Prozent, da der US-Kongress das neue Freihandelsabkommen zwischen den USA, Kanada und Mexiko gebilligt hat, was die Hoffnung auf eine höhere Energienachfrage im Jahr 2020 belebt. Gleiches gilt auch für den Handelsdeal zwischen den USA und China. Das Brent-Rohöl stieg um etwa 95 US-Cent auf 64,95 Dollar je Barrel, und die US-Ölsorte West Texas Intermediate gewann 71 US-Cent und pendelte sich bei 58,52 Dollar je Barrel ein.
Der Goldpreis rutschte am Donnerstag leicht ab. Hier belasteten positive US-Konjunkturdaten, die eine gesunde Wirtschaft signalisieren, die Nachfrage nach dem gelben Metall. Aber auch die Unterzeichnung der ersten Handelsvereinbarung zwischen den USA und China sowie weiter steigenden Aktienkurse dämpften die Nachfrage nach dem sicheren Metall. Der Spot-Goldpreis fiel um 0,3 Prozent auf etwa 1.551,63 US-Dollar je Feinunze.
An den asiatischen Börsen geht es am Freitag überwiegend aufwärts. Der indische Nifty 50 gewinnt 0,15 Prozent und der BSE Sensex steigt 0,22 Prozent. Für den japanischen Nikkei 225 geht es um 116 Punkte oder 0,49 Prozent nach oben. Südkoreas KOSPI steigt 0,10 Prozent, der Taiwan Weighted legt 0,07 Prozent zu und Thailands SET gewinnt 0,38 Prozent. In China dagegen notieren die Börsenindizes trotz guter Wirtschaftsdaten in Form der Anlageinvestitionen, der Industrieproduktion, der Einzelhandelsumsätze und dem Bruttoinlandsprodukt, das Anzeichen einer konjunkturellen Bodenbildung zeigt, im Minus. Der Shanghai Composite und der SZSE Component verlieren jeweils 0,11 Prozent. Für den Hang Seng in Hongkong geht es 0,08 Prozent nach unten.
In Europa zeichnet sich ein freundlicher Start in den Handelstag ab: der Dax-Future legt gut 2 Stunden vor Handelsbeginn um 0,52 Prozent auf 13.493 Punkte zu und der Euro Stoxx 50-Future wird 4 Punkte oder 0,11 Prozent höher auf 3.776 Zähler taxiert.