von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte steuern auf eine uneinheitliche Eröffnung zu. Bremsend wirkt dabei das gefallene Konsumklima in Deutschland, während der G7-Gipfel in Elmau weitergeht.
Bis 08.00 Uhr MEZ notierte der deutsche DAX Future um 0,2 % tiefer, während der französische CAC 40 Future um 0,1 % zulegte und der britische FTSE 100 Future um 0,1 % stieg.
Negative Vorgaben von der Wall Street belasten die Börsen Europas am Dienstagmorgen. Nach wie vor fürchten die Marktteilnehmer eine Rezession im Zuge der aggressiven Zinserhöhungen einiger Zentralbanken zur Eindämmung der galoppierenden Inflation.
Bemerkbar macht sich dies in der Verbraucherstimmung, wie der jüngste GfK-Konsumklimaindex für Deutschland zeigt. Der Index fiel im Juli auf -27,4 von revidiert -26,2 im Vormonat. Vor allem die Preissteigerungen machten den Verbrauchern in der größten Volkswirtschaft der Eurozone zu schaffen.
Der G7-Gipfel der Staats- und Regierungschefs geht in seinen dritten Tag. In einem Statement hieß es, man werde der Ukraine angesichts der russischen Invasion "so lange wie nötig" beistehen.
Die führenden demokratischen Wirtschaftsmächte haben der Ukraine für dieses Jahr Finanzhilfen von bis zu 29,5 Milliarden Dollar zugesagt, hieß es in einer Erklärung des G7-Gipfels am Montag.
In der Ukraine geht der Krieg derweil weiter: am Dienstag wurden russische Truppen für einen Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in der Zentralukraine verantwortlich gemacht, bei dem mindestens 18 Menschen ums Leben kamen. Die Vereinten Nationen und der Westen verurteilten diesen Angriff.
Unternehmensseitig rückt Volkswagen (ETR:VOWG_p) am Dienstag ins Rampenlicht, nachdem das Wall Street Journal berichtet hat, dass der deutsche Autogigant kurz davor steht, eine Minderheitsbeteiligung an seinem US-Geschäft mit Elektroauto-Ladestationen an eine Tochtergesellschaft von Siemens (ETR:SIEGn) zu verkaufen.
Auch Akzo Nobel (OTC:AKZOY) steht im Fokus, nachdem das niederländische Chemieunternehmen Gregoire Poux-Guillaume mit Wirkung von Anfang November zum neuen Vorstandsvorsitzenden ernannt hat.
Die Ölpreise sind am Dienstag gestiegen. Einige wichtige Produzenten kündigten Produktionskürzungen an, was die Versorgungslage am Ölmarkt noch weiter verschärft, gleichzeitig diskutierten die G7-Staaten darüber, den Druck auf Russland zu erhöhen.
Sowohl Libyen als auch Ecuador haben aufgrund politischer Unruhen in ihren Ländern eine mögliche Verringerung des weltweiten Ölangebots angekündigt. Dies passiert im Vorfeld des diese Woche stattfindenden Treffens der Organisation erdölexportierender Länder und ihrer Verbündeten, der sogenannten OPEC+, das wahrscheinlich zu moderaten Produktionssteigerungen führen wird.
Die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten beraten derzeit über einen Vorschlag für einen Preisdeckel für russisches Öl. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass Moskau zusätzlich von steigenden Preisen für das schwarze Gold profitiert. Allerdings würde dies auch zu einer weiteren Verknappung auf den Weltmärkten für Öl und Raffinerieprodukte führen.
Bis 08.05 Uhr mEZ notierte der US-Rohöl-Future 1,1 % höher auf 110,78 Dollar je Barrel und der Brent-Kontrakt stieg um 1,2 % auf 112,31 Dollar.
Für den Gold-Future ging es um 0,1 % auf 1.826,60 Dollar je Feinunze nach oben. Der EUR/USD notierte 0,1 % tiefer bei 1,0573.