Frankfurt, 30. Mrz (Reuters) - Die Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Fonds und Zertifikate verkauft. Der Absatz legte im Vergleich zu 2019 um 80 Prozent auf 32,1 Milliarden Euro zu, wie die Deka am Dienstag mitteilte. Davon entfielen 12,6 Milliarden (2019: 11,1 Milliarden) Euro auf das Privatkundengeschäft und 19,5 Milliarden (6,9 Milliarden) Euro auf das Geschäft mit institutionellen Kunden. Insgesamt war der Absatz damit doppelt so hoch wie bei der Rivalin Union Investment. Ihr Neugeschäft schrumpfte im vergangenen Jahr um gut ein Fünftel auf 15,1 Milliarden Euro.
"Das Sparbuch der 2020er Jahre ist der Wertpapiersparplan", sagte Deka-Chef Georg Stocker. Die Zahl der neu abgeschlossenen Verträge stieg netto um 776.000 Stück nach einem Zuwachs von 620.000 Stück im Jahr davor. Die Deka verwaltet damit über 5,9 Millionen Sparverträge. Bei den Privatanlegern waren vor allem Aktien- und Immobilienfonds gefragt.
Trotz des boomenden Neugeschäfts bekam die Deka die Corona-Krise zu spüren. Das wirtschaftliche Ergebnis - die maßgebliche Gewinnkennzahl der Fondsgesellschaft - brach um 38 Prozent auf 269,4 Millionen Euro ein. Das ist ein stärkerer Rückgang als erwartet. Mitte 2020 hatte die Deka noch ein Minus von 20 bis 30 Prozent in Aussicht gestellt. Sie musste die Risikovorsorge für mögliche Kreditausfälle kräftig erhöhen auf 178 Millionen Euro von elf Millionen. Außerdem gingen die Provisionserträge um 2,6 Prozent auf 1,31 Milliarden Euro zurück.
Deka-Chef Stocker sagte für das laufende Jahr ein wieder steigendes wirtschaftliches Ergebnis auf rund 400 Millionen Euro vorher. Der Absatz werde aufgrund eines erwarteten Einmaleffekts voraussichtlich deutlich unterhalb des Vorjahresniveaus liegen. (Reporterin: Patricia Uhlig, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030 2201 33711 für Politik und Konjunktur oder 030 2201 33702 für Unternehmen und Märkte)