Delivery Hero (DE:DHER) (WKN: A2E4K4) besitzt weiterhin eine überaus intakte Wachstumsgeschichte. Speziell in Zeiten der Pandemie und COVID-19 haben Quick-Commerce und auch Food Delivery einen signifikanten Schub erhalten. Und damit verbunden die Aktie, die sich seit dem Corona-Crashtief zwischenzeitlich ca. vervierfacht hat.
Dabei besitzt Delivery Hero eine interessante Mission. Das Management möchte zu einem starken und möglicherweise führenden globalen Akteur in seinem Markt heranreifen. Wenn diese Investitionsthese gelingt, könnten mittel- bis langfristig bedeutend größere Bewertungsdimensionen möglich sein.
Um dieses Ziel zu erreichen, setzt das Management nicht nur konzentriert auf organisches Wachstum. Nein, sondern auch auf anorganische Möglichkeiten über Zukäufe. Auch in dieser Woche hat es eine weitere Schlagzeile gegeben, die in diesem Kontext relevant ist.
Delivery Hero: Zukauf in Jamaika Wie wir mit Blick auf eine Mitteilung vom Donnerstag dieser Woche erkennen können, hat das Management von Delivery Hero auf Jamaika ein geeignetes Übernahmeobjekt gefunden. Demnach werde man Hugo übernehmen. Dadurch möchte man in Mittelamerika die eigene Präsenz konsequent ausbauen.
Was macht Hugo denn eigentlich? Im Endeffekt handelt es sich auch dabei um eine Plattform beziehungsweise eine App, die ein ähnliches Geschäftsmodell besitzt. Neben dem klassischen Ansatz bei Food Delivery gibt es auch einen Schwerpunkt auf den Quick Commerce. Beides Geschäftsbereiche, in denen der künftige Mutterkonzern aktiv ist und in denen man weiterwachsen möchte.
Der Transaktionswert basiert laut ersten Mitteilungen auf der Run-Rate des Gross Merchandise Volume von zuletzt 150 Mio. US-Dollar. Sowie Multiplikatoren, die das Management zuvor bei Transaktionen berücksichtigt hat. Es scheint sich daher von den Konditionen um einen durchschnittlichen Deal zu handeln. Fragt sich bloß: Wie wird sich das auf die Wachstumsgeschichte von Delivery Hero auswirken? Ausgezeichnete Frage!
Eine eher kleine Übernahme …? Eines wissen wir: Hugo kam zuletzt offenbar auf ein Gross Merchandise Volume von 150 Mio. US-Dollar. Das geht zumindest aus den Daten der Transaktion hervor. Wenn wir das mit einem Gross Merchandise Volume von Delivery Hero mit 13,3 Mrd. Euro im ersten Halbjahr vergleich, erkennen wir: Das Potenzial ist eher gering. Aber: Möglicherweise perspektivreich, wenn das Wachstum in dieser Region konsequent und stark anhält.
Bemerkenswert außerdem: Das Management von Delivery Hero stärkt sich damit in der Region Amerikas, die mit einem Warenvolumen von 884 Mio. US-Dollar im ersten Halbjahr vergleichsweise klein ist. Hier die Präsenz weiter auszubauen scheint ein cleverer Schritt in Richtung globale Ausrichtung zu sein.
Insofern können wir sagen: Mit Hugo könnte diese Region rund um Amerika, Zentralamerika und Lateinamerika eine größere Bedeutung in der Konzernstruktur besitzen. Das ist zumindest mein Key-Take-Away-Part. Wobei dieses Segment beziehungsweise diese Region sowieso unterrepräsentiert ist. Eine Erkenntnis, die Möglichkeiten, aber auch Risiken mit Blick auf die globale Vision enthält.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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