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Denkfabrik "Agora" entwickelt 100-Mrd-Klimaprogramm gegen Virus-Krise

Veröffentlicht am 07.04.2020, 13:18
Aktualisiert 07.04.2020, 13:24

Berlin, 07. Apr (Reuters) - Im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise hat das Forschungsinstitut "Agora" ein 100-Milliarden-Euro-Programm für einen klimafreundlichen Aufschwung vorgelegt. Das Konjunkturprogramm Deutschlands müsse sich am "Green Deal" orientieren, damit die Wirtschaftsbelebung mit einem Modernisierungsschub verbunden werde, schreiben die "Agora"-Experten im Entwurf eines Impulspapiers, das der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag vorlag. Dies sei im Interesse der Wirtschaft, denn sonst drohe wegen des Klimawandels in wenigen Jahren die nächste Wirtschaftskrise. Das Programm sieht zum einen die Entlastung der Menschen von 22 Milliarden Euro durch eine Senkung der Strompreise vor. Zum anderen soll die Industrie umweltfreundlich modernisiert und die Bauwirtschaft klimafreundlich umgestellt werden.

Statt einer bereits diskutierten Senkung der Steuern schlagen die Experten eine Strompreissenkung für Haushalte von 20 Prozent und für das Gewerbe von 25 Prozent vor. Dies sei gerechter und wirke schneller als Steuererleichterungen, da jeder Haushalt davon profitiere und gerade der Mittelstand entlastet werde. Mit den 22 Milliarden Euro könnten die Abgaben zur Förderung Erneuerbarer Energie (EEG-Umlage) zu großen Teilen für diese Gruppen wegfallen.

Da auch die Bauwirtschaft unter der Krise leiden werde, schlagen die Agora-Experten 20 Milliarden Euro Hilfen vor: Zum einen könne die beschlossene Abwrackprämie für Ölheizungen höher ausfallen. Zum anderen solle die Industrie gefördert werden, um ein günstiges und klimafreundliches Fertighaus-Konzept zu entwickeln. Der Bausektor gilt neben dem Verkehrsbereich als das größte Problemfeld beim Klimaschutz.

Um Chemie-, Stahl- und Grundstoffindustrie wieder zu beleben, müssten 15 Milliarden Euro fließen. Damit könne eine Offensive für effizientere Hochöfen gestartet werden. Steuervorteile sowie ein Bonus gemessen an der CO2-Einsparung könne dies flankieren.

Vor allem bestehe eine große Chance im ohnehin geplanten Einstieg in die Produktion grünen Wasserstoffs. Hier könnten fünf Milliarden in den Aufbau einer Produktion in industriellen Elektrolyse-Anlagen fließen. Weitere 13 Milliarden Euro sollte in die Förderung von Wind- und Solarenergie und Stromnetzen fließen. Für die Autobranche sind zudem 15 Milliarden vorgesehen, Details sollen dem Entwurf zufolge noch folgen. Zusätzlich zu den rund 100 Milliarden Euro müsse es ein Programm für Gesundheitswirtschaft und zur Digitalisierung geben.

Die "Agora" wirkt in Deutschland als Beratungs-Institut auch für die Bundesregierung zur Begleitung einer Energie- und Verkehrswende.

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