Investing.com - Laut Daten von JPMorgan (NYSE:JPM) haben Privatanleger in der vergangenen Woche so viele Vermögenswerte verkauft wie seit Sommer 2020 nicht mehr.
In manchen Kreisen mag man diese Information nur mit einem Schulterzucken quittieren. Der S&P 500 liegt 23 Prozent unter seinem Höchststand und der Nasdaq 100 30 Prozent darunter, und so ist es womöglich keine allzu große Überraschung, dass Privatanleger Nettoverkäufer sind. Der Datenpunkt stößt jedoch auf ein gewisses Interesse bei so genannten Contrarian-Investoren, also Händlern, die sich gegen den übergeordneten Trend stellen.
Wie Warren Buffett einmal sagte: "Sei ängstlich, wenn andere gierig sind und sei gierig, wenn andere ängstlich sind".
Nathan Rothschild drückte es noch unverblümter aus: "Der beste Zeitpunkt zu kaufen, ist, wenn Blut in den Straßen fließt."
Privatanleger stießen letzte Woche Vermögenswerte im Wert von 633 Millionen Dollar ab. Das sind 2,3 Standardabweichungen unter dem Ein-Jahres-Durchschnitt. Damit war es die stärkste Verkaufswoche seit September 2020, schrieb JPMorgan-Stratege Peng Cheng in der Notiz.
Aufgeschlüsselt nach ETFs und Einzeltiteln wurden die Nettozuflüsse in ETFs durch Mittelabflüsse aus Einzeltiteln überlagert, so der Analyst. Während S&P 500-ETFs gesunde Nettokäufe verzeichneten, wurden NASDAQ 100-ETFs netto abgestoßen.
Auf Einzeltitelebene wurden alle Sektoren aggressiv verkauft, so Chen. Aktien aus dem zyklischen Konsum, allen voran Tesla (NASDAQ:TSLA), beendeten die Woche mit 3 Standardabweichungen unter dem Ein-Jahres-Durchschnitt. Dahinter folgten Titel aus dem Energiesektor.
Chen fasste die Ergebnisse später in einem Interview mit Bloomberg wie folgt zusammen: "Man kann durchaus sagen, dass Privatanleger kapituliert haben."