Weiter geht’s auch heute in unserem Foolishen DAX-Dividendenvergleich der etwas anderen Art. Nachdem wir inzwischen einige relativ ungleiche Vertreter einem kleinen Check-up unterzogen haben, geht es nun weiter mit den Dividendenaktien von Fresenius (DE:FREG) (WKN: 578560) und Henkel (DE:HNKG_p) (WKN: 604843).
Beide Papiere gehören zu den defensiveren Dividendenwerten unseres Leitindex. Beide zahlen zudem (kleine Spoilerwarnung) relativ gemächliche, aber dennoch verlässliche Ausschüttungen an ihre Investoren aus. Doch welcher Konzern hat die höhere, stabilere, kräftiger wachsende Dividende?
All das sind Fragen, die uns im Folgenden beschäftigen werden. Lass dich daher auf ein durchaus spannendes DAX-Dividendenduell ein.
Die aktuelle Dividendenrendite Den Anfang macht auch heute die aktuelle Dividendenrendite der beiden Kontrahenten. Freseius zahlte zuletzt im Rahmen der aktuellen Dividendensaison eine Ausschüttung in Höhe von 0,80 Euro je Anteilsschein an die eigenen Investoren aus. Bei einem derzeitigen Kursniveau von 48,04 Euro entspräche das einer Dividendenrendite von 1,66 %.
Eine zugegebenermaßen niedrige Messlatte für einen meiner Foolishen Dividendenvergleiche, aber schauen wir mal, ob Henkel hier überhaupt mithalten kann. Der Pril- und Persilhersteller zahlte jedenfalls vor wenigen Wochen eine Dividende in Höhe von 1,85 Euro je im DAX gelisteter Vorzugsaktie aus. Bei einem momentanen Kursniveau von 84,70 Euro entspräche das einer minimal höheren Dividendenrendite von 2,18 %.
Der erste Punkt geht somit zunächst an Henkel. Aber schauen wir mal, ob Fresenius möglicherweise bei der Dividendenkonstanz sowie dem Dividendenwachstum gleichziehen kann.
Dividendenkonstanz und Dividendenwachstum Denn bei diesen beiden für alle Einkommensinvestoren wichtigen Faktoren kann Fresenius mit einigen attraktiven Merkmalen aufwarten. In diesem Jahr erhöhte der Gesundheitskonzern das 26. Jahr in Folge die eigene Ausschüttung. Eine hohe Verlässlichkeit sowie ein konsequentes, moderates Wachstum war bei Deutschlands bislang einzigem Dividendenaristokraten daher in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten definitiv an der Tagesordnung.
Auch Henkel gehört jedoch zu den stabileren Dividendenaktien. Der Hygienekonzern hat in diesem Jahr bereits das neunte Jahr in Folge die eigene Dividende angehoben und sie in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdreifacht. Zudem hält der zumindest konstante Lauf, den Henkel vorweisen kann, deutlich länger an als lediglich neun Jahre.
Dennoch, was die Konstanz und das Wachstum im Gesamtpaket anbelangt, geht dieser Punkt für mich eindeutig an den Dividendenaristokraten, der stets mit Konstanz und Wachstum überzeugen konnte. In meinen Augen steht es daher nun an dieser Stelle formal gesehen gleich zwischen den beiden Kontrahenten.
Das aktuelle Ausschüttungsverhältnis Die Entscheidung fällt daher erneut beim aktuellen Ausschüttungsverhältnis der beiden DAX-Aktien, jeweils gemessen am Vorjahresgewinn.
Fresenius konnte im vergangenen Geschäftsjahr 2018 einen Gewinn je Aktie in Höhe von 3,65 Euro je Anteilsschein vorweisen. Die derzeitige Dividendenhöhe (0,80 Euro, falls du es vergessen haben solltest) entspricht daher gegenwärtig einem Ausschüttungsverhältnis von lediglich knapp 22 %.
Henkel kam im vergangenen Jahr hingegen auf einen Gewinn je Aktie in Höhe von 5,32 Euro je Anteilsschein. Die zuletzt ausgezahlte Dividende in Höhe von 1,85 Euro entspricht daher gegenwärtig einer Ausschüttungsquote von 34,7 %, was zunächst höher ist als die von Fresenius.
Man kann natürlich an dieser Stelle reichlich darüber diskutieren, was die aktionärsfreundlichere Dividende der beiden DAX-Konzerne ist. In Anbetracht der beiderseits gesunden Dividenden würde ich an dieser Stelle jedoch dazu übergehen, der Dividende mit dem theoretisch gesehen höheren künftigen Dividendenwachstumspotenzial bei gleichbleibendem Erfolg den Punkt zu geben. Unter diesen Prämissen stünde es daher 2:1 für Fresenius.
Der Sieger heißt … In diesem doch sehr knappen Dividendenduell heißt der Sieger für mich daher zunächst Fresenius. Die Dividendenkonstanz sowie das Wachstum der Ausschüttung waren hier beständiger. Das Ausschüttungsverhältnis hingegen geringer.
Nichtsdestoweniger sollte man bei der eigenen Analyse dennoch in die Waagschale werfen, dass Henkel mit knapp über 2 % möglicherweise die attraktivere Dividendenrendite bietet und mit reichlich Konstanz und weiterem Raum für künftige Dividendenerhöhungen aufwartet. Möglicherweise verdienen daher heute beide Aktien einen genaueren Blick von eher defensiv angehauchten Investoren.
Vincent besitzt Aktien von Fresenius und Henkel (Stammaktien). The Motley Fool empfiehlt Fresenius.
Motley Fool Deutschland 2019