FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Freitag deutlich zugelegt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zum Mittag um 0,84 Prozent auf 132,96 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf 2,36 Prozent.
Kurz vor dem Wochenende entspannte sich die Lage am französischen Anleihemarkt, und die Renditen gaben nach. Zuvor hatte eine hohe Unsicherheit, wie die von Staatspräsident Emmanuel Macron ausgerufenen Parlamentswahlen ausgehen werden, zu einem starken Anstieg der Renditen geführt. Es wird eine Machtübernahme europakritischer Kräfte aus dem rechten politischen Lager befürchtet.
Unterdessen haben linke Parteien ein Wahlbündnis vereinbart. Dieses könnte laut Umfragen zum zweitstärksten Block (NYSE:SQ) werden. Dies dürfte die Wahlchancen für das Macron-Lager weiter verringern.
Allerdings ist der Risikoaufschlag von französischen Anleihen zu deutschen Bundesanleihen am Freitag auf den höchsten Stand seit sieben Jahren geklettert. Dies erfolgte, nachdem die Renditen von französischen Anleihen weniger gesunken sind, als die von deutschen Papieren. In Italien stiegen die Renditen sogar etwas. Italienische Anleihekurse waren an den vergangenen Tagen auch durch die Lage in Frankreich belastet worden.
An Konjunkturdaten dürfte zum Wochenausklang die Konsumstimmung der Uni Michigan im Mittelpunkt stehen. Zeitgleich werden Daten zu den Inflationserwartungen der US-Verbraucher erwartet, die an den Märkten stets genau beachtet werden. Sie sind für die geldpolitische Ausrichtung der amerikanischen Zentralbank Federal Reserve von großer Bedeutung.