FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Freitag mit weiteren Kursgewinnen in den Handel gegangen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg am Morgen um 0,45 Prozent auf 132,44 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen betrug 2,42 Prozent.
Am französischen Anleihemarkt beruhigte sich die Lage am Morgen. Am Donnerstag war der Risikoaufschlag zu deutschen Bundesanleihen auf den höchsten Stand seit sieben Jahren geklettert. Hintergrund ist die hohe Unsicherheit, wie die von Staatspräsident Emmanuel Macron ausgerufenen Parlamentswahlen ausgehen werden. Es wird eine Machtübernahme europakritischer Kräfte aus dem rechten politischen Lager befürchtet.
Japanische Staatsanleihen legten am Morgen zu, ihre Renditen sanken. Zwar beließ die Notenbank Japans ihre Zinspolitik nach ihrer geldpolitischen Sitzung erwartungsgemäß unverändert. Sie kündigte aber an, ihre Anleihekäufe verringern zu wollen. Details blieb sie schuldig, sie sollen erst nach der kommenden Sitzung im Juli folgen. Dies sorgte für Auftrieb am Rentenmarkt.
Über die Möglichkeit geringerer Anleihekäufe wurde bereits vor der Notenbanksitzung spekuliert. Die Entscheidung kann als Schritt in Richtung einer geldpolitischen Normalisierung interpretiert werden, von der Japan allerdings weit entfernt ist. Die Ausrichtung der Bank of Japan ist trotz einer ersten Zinsanhebung im März viel lockerer als der Kurs anderer großer Zentralbanken.
An Konjunkturdaten dürfte zum Wochenausklang die Konsumstimmung der Uni Michigan im Mittelpunkt stehen. Zeitgleich werden Daten zu den Inflationserwartungen der US-Verbraucher erwartet, die an den Märkten stets genau beachtet werden. Sie sind für die geldpolitische Ausrichtung der amerikanischen Zentralbank Federal Reserve von großer Bedeutung.