Deutsche Bank (ETR:DBKGn) (WKN: 514000)-Aktien notieren derzeit mehr als 91 % unter ihrem Allzeithoch aus dem Jahr 2007. Zu diesem Zeitpunkt begann die amerikanische Immobilienkrise. In den Folgejahren blieben die Zinsen permanent auf einem sehr niedrigen Niveau, worunter alle europäischen Banken litten.
Amerikanische Institute haben sich hingegen schnell von der Immobilienkrise erholt. Doch ganz so schlecht, wie die Kursentwicklung annehmen lässt, ist es auch um die Deutsche Bank nicht bestellt.
Deutsche Bank mit sehr guten Zahlen Im ersten Halbjahr 2022 stieg der Ertrag um 4 % auf 13.977 Mio. Euro. Der Gewinn sprang sogar 31 % auf 2.438 Mio. Euro in die Höhe. Somit liegt die aktuelle Gewinnmarge bei 17,4 %. Die Eigenkapitalrendite nach Steuern stieg von 5,8 weiter auf 7,2 %.
Die Deutsche Bank befindet sich eindeutig auf dem Weg der Besserung. Unter der Annahme, dass sie in der zweiten Jahreshälfte 2022 ein ähnlich gutes Ergebnis erzielt, wäre der Rekordgewinn von 6,47 Mrd. Euro aus dem Jahr 2007 nicht mehr weit entfernt.
Der Deutschen Bank und weiteren europäischen Instituten kommen die steigenden Zinsen zugute, die nun eine höhere Gewinnmarge ermöglichen. Darüber hinaus haben sie in den letzten Jahren die Kosten immer weiter reduziert, was nun einen stärkeren Gewinnanstieg ermöglicht.
Allein im zweiten Quartal 2022 konnte die Deutsche Bank ihren Ertrag um 7 % auf 6.650 Mio. Euro steigern. Der Gewinn legte um 46 % auf 1.211 Mio. Euro zu. Die Verschuldungsquote sank von 4,7 auf 4,3 %.
Besonders deutlich legte der Ertrag in der Unternehmensbank mit 26 % auf 1.551 Mio. Euro zu. Den zweitstärksten Zugewinn verbuchte die Investmentbank mit 11 % auf 2.646 Mio. Euro. Die Privatkundenbank verbesserte sich um 7 % auf 2.160 Mio. Euro. Das Asset Management verbuchte ein Plus von 5 % auf 656 Mio. Euro.
Konjunktursorgen drücken den Kurs Die negative Neuigkeit ist jedoch, dass infolge des Ukrainekrieges, der hohen Inflation und der steigenden Zinsen nun auch die Wirtschaft leidet. Die Deutsche Bank musste deshalb im zweiten Quartal 2022 die Risikovorsorge im Kreditgeschäft um 158 Mio. auf 233 Mio. Euro erhöhen.
Im gesamten ersten Halbjahr 2022 zog sie um 381 auf 525 Mio. Euro an. Je nachdem, wie stark die Wirtschaft leidet, könnte auch die Deutsche Bank schnell wieder in die Verlustzone rutschen. Aus diesem Grund hat der Kurs seit Februar 2022 bereits mehr als 44 % nachgegeben (27.07.2022).
Das Institut geht für 2022 dennoch von 26 bis 27 Mrd. Euro Ertrag aus. Bis 2025 soll er jährlich um 3,5 bis 4,5 % wachsen.
Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2022