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Deutsche-Bank-Aktie nach den Q3-Zahlen: Warum sie noch nicht über dem Berg ist und trotzdem Hoffnung besteht!

Veröffentlicht am 02.11.2019, 09:00
Aktualisiert 03.11.2019, 08:46
© Reuters.
DBKGn
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Im Sommer 2019 legte der neue CEO Christian Sewing seine neue Strategie für die Deutsche Bank (DE:DBKGn) (DE:DBKGn) (WKN: 514000) vor. Sie sieht den Abbau der Risiken vor, die vor allem durch das Investmentbanking entstanden sind sowie die Stärkung der sinnvollen und nachhaltigen Privat- und Firmenkundenaktivitäten.

Zudem werden die Kosten stärker sinken, wodurch am Ende wieder eine höhere Gewinnmarge und Profitabilität möglich sein sollten. Eines ist jedoch schon heute sicher: Der Umbau wird mindestens noch zwei bis drei Jahre Zeit in Anspruch nehmen. Dabei strebt die Bank bereits im nächsten Jahr eine schwarze Null an.

Die Ergebnisse des dritten Quartals 2019 bestätigen die Schwierigkeit des Umbaus Die Deutsche Bank unterteilt ihren Konzern nun in eine Abbaubank (die die zu reduzierenden Bereiche enthält) und eine Kernbank (die zukünftig die Haupterträge erwirtschaften soll).

Diese differenzierte Betrachtung zeigt sehr genau, dass der Abbau der Risikogeschäfte noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. So lag allein das Minus der Abbaubank vor Steuern bei über 1 Mrd. Euro. Hier fielen Erträge aus nicht fortgesetzten Geschäften weg, aber auch höhere Umbaukosten an. Die risikogewichteten Aktiva liegen derzeit immer noch bei 56 Mrd. Euro, weshalb deren Abbau auch weiterhin noch Jahre in Anspruch nehmen wird.

Insgesamt belasteten das Institut darüber hinaus Bewertungsanpassungen bei latenten Steueransprüchen in Höhe von 380 Mio. Euro, sodass der Konzerngewinn auf -832 Mio. Euro sank. Im Vorjahresquartal konnte hingegen ein Gewinn in Höhe von 229 Mio. Euro erzielt werden.

Im Gesamtjahr plant die Deutsche Bank 1 Mrd. Euro an Umbaukosten ein. Dazu zählen Wertberichtungen auf Software sowie Restrukturierungs- und Abfindungsaufwendungen. Nach Schätzungen könnte nun im Gesamtjahr 2019 ein Minus von etwa 4,5 Mrd. Euro entstehen.

Aufgrund des Rückzugs aus dem Aktienhandel sanken auch die Konzernerträge um 15 %. Seit Jahresanfang gingen sie um 10 % zurück, während das Ergebnis von 750 auf -3.781 Mio. Euro fiel. Die Bank schrumpft also insgesamt weiterhin.

Selbst in der Kernbank sanken die Erträge um 4 %, was auf die nachlassende Wirtschaft und die niedrigen Zinsen zurückzuführen ist. Auch dieser Umstand wird die Bank noch einige Zeit begleiten, da mit keiner schnellen Zinswende zu rechnen ist.

Deshalb gibt es trotzdem Hoffnung Die Kernbank konnte einen Vorsteuergewinn in Höhe von 353 Mio. Euro erzielen, obwohl 315 Mio. Euro Umbaukosten anfielen. Dabei konnten alle Segmente mit einem positiven Ergebnis abschneiden. Aber auch hier gingen die Gewinne in allen Segmenten zurück, sodass die Entwicklung noch nicht überzeugt.

Die Bank reduzierte das siebte Quartal in Folge seine operativen Kosten um insgesamt 1,8 Mrd. Euro. Sie werden aufgrund des starken Personalabbaus (um weitere 16.000 Stellen bis Ende 2022) auch in den nächsten Jahren weiter sinken. Derzeit beschäftigt die Deutsche Bank noch etwa 90.000 Mitarbeiter.

Das Kreditvolumen konnte um 12 Mrd. Euro erhöht werden, ohne dabei an Qualität einzubüßen. Die Nettozuflüsse wuchsen um 5 Mrd. Euro, wodurch das verwaltete Vermögen insgesamt um 37 Mrd. Euro gesteigert wurde. Dies zeigt, dass die Bank ohne ihre Risikogeschäfte und Sonderbelastungen operativ zumindest positive Ergebnisse erzielen könnte.

Ein Pluspunkt ist ebenfalls die sinkende Verschuldung, die sich um 13 Mrd. Euro reduzierte, sodass die Kernkapitalquote bei 13,4 % stabil gehalten werden konnte.

Foolishes Fazit Die Deutsche Bank befindet sich also weiterhin mitten im Umbau, der das Institut auch noch über die kommenden Jahre beschäftigen wird. Zeitgleich machen ihr die niedrigen Zinsen, aber auch neue Konkurrenten das Leben schwer. Deshalb gibt es bei der Aktie derzeit noch keine Trendwende.

Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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