FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag von der Aussicht auf eine europafreundliche Präsidentschaft in Frankreich profitiert. Die Gemeinschaftswährung kostete am Abend 1,0940 US-Dollar. Das war ein halber Cent mehr als das Tagestief und nur etwas weniger als das bisherige Jahreshoch. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0927 (Mittwoch: 1,0919) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9152 (0,9158) Euro.
In Frankreich hatte der unabhängige Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron das TV-Duell vom Mittwochabend laut Umfragen für sich entschieden. An den Finanzmärkten wurde dies mit Erleichterung zur Kenntnis genommen, weil seine Gegenspielerin, die Front-National-Chefin Marine Le Pen, Frankreich aus der EU und dem Euro führen will. An diesem Sonntag wird die entscheidende Wahlrunde zwischen Macron und Le Pen stattfinden. Umfragen sehen den jungen Politstar mit etwa 20 Prozentpunkten vor der Rechtspopulistin. Der US-Dollar konnte seine deutlichen Gewinne vom Vorabend nicht über den Donnerstag retten. Er geriet im Tagesverlauf deutlich unter Druck. Am Mittwochabend hatte die US-Notenbank ihren Leitzins nicht weiter angehoben und auch keine Hinweise auf den Zeitpunkt einer weiteren Straffung gegeben. Dennoch rechnen die Finanzmärkte bereits im Juni mit dem nächsten Zinsschritt. Es wäre der vierte seit Beginn der Zinswende Ende 2015. Der Dollar profitierte jedoch nur zwischenzeitlich von der Aussicht auf höhere Zinsen. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84765 (0,84440) britische Pfund, 123,31 (122,47) japanische Yen und 1,0843 (1,0812) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1228,45 (1250,30) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 36 174,00 (36 977,00) Euro.