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Die Deutsche Lufthansa geht mit gutem Vorbild voran – eine Alternative zu Flugscham

Veröffentlicht am 26.08.2019, 09:25
© Reuters.
LHAG
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In der heutigen Zeit spielt Umweltschutz, sowohl aufseiten von Privatleuten als auch von Unternehmen, zunehmend eine wichtigere Rolle, weshalb Unternehmen sich vermehrt diesem Thema zuwenden. Vor allem Fluggesellschaften, wie die Deutsche Lufthansa (DE:LHAG)(WKN: 823212), sind oft Thema bei Debatten um die Umweltverschmutzung.

Durch Greta Thunbergs „Fridays for Future“-Bewegung und die Wortschöpfung Flugscham, die bei Personen, die mit dem Flugzeug verreisen, ein Gefühl von Scham hervorrufen soll, stehen Fluggesellschaften aktuell mehr denn je im Rampenlicht der Umweltaktivisten und landen somit auch auf den politischen Agenden, was die Diskussionen um eine mögliche europäische Flugsteuer deutlich unterstreichen.

Mitunter infolgedessen ist die Aktie der Deutschen Lufthansa im Moment eher im Sink- als auf einem Höhenflug. Doch jetzt reagiert das Management der Kranich-Airline und möchte eine Alternative zu Flugscham bieten. Was es damit genau auf sich hat, erfährst du, wenn du weiterliest.

Onlineplattform „Compensaid“ als Mittel zur CO2-Kompensation Bis die Möglichkeit besteht, dass Flugzeuge überwiegend mit alternativen umweltschonenden Kraftstoffen abheben, wie zum Beispiel mit synthetischem, CO2-neutral produziertem Kerosin, wird vermutlich noch etwas Zeit verstreichen. Das liegt vor allem daran, dass beispielsweise synthetische Kraftstoffe aus Kosten- und Kapazitätsgründen noch nicht in so einem großen Ausmaß eingesetzt werden können.

Umweltbewusste Reisende, die ihren ökologischen Fußabdruck verbessern möchten, können bei Nutzung der neuen Plattform „Compensaid“ den CO2-Ausstoß ihrer Flüge ausgleichen. Erst wird der Kerosinverbrauch über einen Flight-Tracker berechnet, der die Grundlage für weitere Berechnungen darstellt und Zugriff auf die Flüge aller Airlines weltweit hat. Dann wird die Preisdifferenz zwischen dem herkömmlichen und dem nachhaltigen Kraftstoff errechnet und dadurch eine mögliche Kompensationszahlung ermittelt.

Die Berechnung soll in etwa dem gleichkommen, was man als Endkunde draufzahlen müsste, wenn der Flug bereits mit nachhaltigem Treibstoff betrieben werden würde. Durch diese Bezahlung sichert man eine bestimmte Menge an SAF (Sustainable Aviation Fuel; zu Deutsch: nachhaltiger Flugzeugtreibstoff), das für zukünftige Flüge der Lufthansa eingesetzt wird.

Was das Ganze bringt Zum einen reagiert die Lufthansa somit medienwirksam auf Flugskeptiker und verbessert ihr eigenes Image, indem man das Thema Umweltschutz als gutes Vorbild anpackt. Zum anderen wird durch die gezahlten CO2-Kompensationen Geld gesammelt, das effektiv für umweltschonendere Flüge eingesetzt werden kann.

Auch bei der eigenen Flotte investieren die Lufthanseaten ordentlich: Jährlich fließen hier mehr als 3 Mrd. Euro in neue Flugzeuge. Somit stößt im Schnitt jede zweite Woche eine neue Maschine zur Lufthansa-Flotte, die natürlich eine bessere CO2-Bilanz hat als eine alte Flugmaschine.

Fazit Die Art und Weise, wie die Onlineplattform funktioniert, ist zwar neu, aber die Grundidee existiert bereits, beispielsweise bei der Organisation Atmosfair. Meiner Meinung nach drückt die deutsche Airline jedoch mit dieser Initiative dem Thema Umweltschutz einen eigenen Stempel auf, was sich positiv auf Kunden auswirken könnte, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten möchten.

Wie ich finde, hat dieses Konzept auch etwas richtig Smartes: Das gesammelte Geld spart sich die Fluggesellschaft zu einem späteren Zeitpunkt, denn früher oder später werden die technischen Entwicklungen und Marktgegebenheiten so sein, dass ohnehin dauerhaft auf umweltbewusstere Treibstoffe umgesattelt wird. Und falls das Projekt floppen sollte und keine Kunden gewillt sind, einen Aufpreis in Höhe von einer CO2-Kompensation zu zahlen, setzt man damit auch ein Zeichen in Richtung Politik.

Denn für die kann es augenscheinlich nicht schnell genug gehen, was das Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit angeht, wie die Dieselfahrverbote, mögliche Flugsteuern und Abschaltungen von Atom- und Kohlekraftwerken unterstreichen. Doch als Foolisher Investor weiß man, dass sich Erfolge nur mit cleveren Investitionen und der nötigen Portion Geduld realisieren lassen. Für ihren ganz persönlichen Erfolg beim Thema Umweltschutz hat zumindest die Deutsche Lufthansa, meiner Meinung nach, mit dieser Initiative einen soliden Grundstein gesetzt.

Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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