Investing.com - Die Trends zum Homeoffice und Online-Shopping im Zuge der Corona-Krise haben den allgemeinen Digitalisierungstrend beschleunigt und einen Boom im Cybersecurity-Sektor ausgelöst. Die Gesundheitskrise mag diesen Trend beschleunigt haben, aber die Unternehmenswelt verlagert sich bereits seit Jahren allmählich ins Netz.
Mit jeder weiteren Transaktion, die über das Internet stattfindet, steigt die Bedeutung der Internetsicherheit. Dollar, Daten und geistiges Eigentum sind allesamt gefährdet, denn die Hacker und damit auch ihre Angriffe werden immer raffinierter. Freilich ist der wachsende Bedarf an digitalen Sicherheitsprodukten und Dienstleistungen eine gute Nachricht für Cybersicherheitsfirmen, die ihre Kunden vor bösartigen Angriffen schützen wollen.
Der entsprechende Sektor ETF, der ETFMG Prime Cyber Security ETF (NYSE:HACK), der Aktien wie Cloudflare (NYSE:NET), Cisco Systems (NASDAQ:CSCO), Palo Alto Networks (NYSE:PANW) und Sailpoint Technologies (NYSE:SAIL) umfasst, erhöhte sich seit den Corona-Tiefs um knapp 75 Prozent. Der S&P 500 kommt auf ein Plus von gut 60 Prozent.
Laut dem Dateninformationsdienst P&S Intelligence dürfte der globale Markt für Cybersecurity in den nächsten 10 Jahren auf 433,6 Milliarden Dollar wachsen von 119,9 Milliarden Dollar im Jahr 2019. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) soll dabei 12,6 Prozent von 2020 bis 2030 betragen.
Zu den Schlüsselfaktoren, die das Wachstum der Cybersecurity-Branche vorantreiben, gehören die zunehmende Verbreitung von Smartphones, die wachsende Gefahr von Cyberattacken, der Übergang zu einer digitalen Wirtschaft, die rasche Einführung der Cloud-Computing-Technologie sowie die gestiegene Notwendigkeit, sensible Kundendaten zu schützen.
In einer McKinsey-Studie hieß es, dass mehr als 70 Prozent der Chief Information Security Officer (CISO) und Käufer von Informationssicherheits-Produkten glauben, dass die Budgets für Cybersecurity-Produkte und -Dienste zwar bis Ende 2020 schrumpfen werden, doch für 2021 planen sie eine deutliche Erhöhung der Budgets für diesen Bereich zu fordern.
Schauen wir im Folgenden daher einmal, welchen zwanzig Cybersecurity-Aktien die Wall-Street-Analysten das größte Kurssteigerungspotenzial in den nächsten zwölf Monaten beimessen.
Investing.com hat dafür die Datenbank von TipRanks gescannt und jene Aktien aus dem Cybersecurity-Sektor herausgefiltert, denen mindestens fünf Analysten folgen und mindestens fünf Kaufempfehlungen haben und bei denen das größte Kurspotenzial besteht. Um auf die Liste zu kommen, mussten die Aktien mindestens eine Marktkapitalisierung von 2 Milliarden Dollar aufweisen.
- Ping Identity (NYSE:PING) (ISIN: US72341T1034)
(durchschnittliches Aufwärtspotenzial in 12M: 34,76%)
- Splunk (NASDAQ:SPLK) (ISIN: US8486371045)
(durchschnittliches Aufwärtspotenzial in 12M: 30,29%)
- NortonLifeLock (NASDAQ:NLOK) (ISIN: US6687711084)
(durchschnittliches Aufwärtspotenzial in 12M: 28,18%)
- Everbridge (NASDAQ:EVBG) (ISIN: US29978A1043)
(durchschnittliches Aufwärtspotenzial in 12M: 27,00%)
- Tenable Holdings (NASDAQ:TENB) (ISIN: US88025T1025)
(durchschnittliches Aufwärtspotenzial in 12M: 25,45%)
- Qualys (NASDAQ:QLYS) (ISIN: US74758T3032)
(durchschnittliches Aufwärtspotenzial in 12M: 24,70%)
- Mimecast (NASDAQ:MIME) (ISIN: GB00BYT5JK65)
(durchschnittliches Aufwärtspotenzial in 12M: 24,12%)
- Dynatrace (NYSE:DT) (ISIN: US2681501092)
(durchschnittliches Aufwärtspotenzial in 12M: 23,51%)
- Trend Micro (T:4704) (ISIN: JP3637300009)
(durchschnittliches Aufwärtspotenzial in 12M: 22,55%)
- Proofpoint (NASDAQ:PFPT) (ISIN: US7434241037)
(durchschnittliches Aufwärtspotenzial in 12M: 20,31%)
- Akamai Technologies (NASDAQ:AKAM) (ISIN: US00971T1016)
(durchschnittliches Aufwärtspotenzial in 12M: 19,63%)
- Varonis Systems (NASDAQ:VRNS) (ISIN: US9222801022)
(durchschnittliches Aufwärtspotenzial in 12M: 17,78%)
- BAE Systems (LON:BAES) (ISIN: GB0002634946)
(durchschnittliches Aufwärtspotenzial in 12M: 15,21%)
- CACI International (NYSE:CACI) (ISIN: US1271903049)
(durchschnittliches Aufwärtspotenzial in 12M: 14,16%)
- Fortinet (NASDAQ:FTNT) (ISIN: US34959E1091)
(durchschnittliches Aufwärtspotenzial in 12M: 13,62%)
- Juniper Networks (NYSE:JNPR) (ISIN: US48203R1041)
(durchschnittliches Aufwärtspotenzial in 12M: 12,06%)
- F5 Networks (NASDAQ:FFIV) (ISIN: US3156161024)
(durchschnittliches Aufwärtspotenzial in 12M: 10,72%)
- Okta (NASDAQ:OKTA) (ISIN: US6792951054)
(durchschnittliches Aufwärtspotenzial in 12M: 10,66%)
- Check Point Software Technologies (NASDAQ:CHKP) (ISIN: IL0010824113)
(durchschnittliches Aufwärtspotenzial in 12M: 9,8%)
- Crowdstrike (NASDAQ:CRWD) (ISIN: US22788C1053)
(durchschnittliches Aufwärtspotenzial in 12M: 9,0%)
Mit am größten ist Analysten zufolge das Kurspotenzial bei der Firma Ping Identity, die Software zum Verifizieren von Identitäten entwickelt und andere Sicherheits-Softwarelösungen anbietet. Seit dem IPO im September 2019 hat die Aktie lediglich 23,52 Prozent an Wert gewonnen und notiert aktuell bei 24,84 Dollar. Mit einem Gewinn je Aktie von 0,11 Dollar bei einem Umsatz von 59,94 Millionen Dollar im dritten Quartal konnte Ping Identity die Erwartungen der Wall Street übertreffen. Analysten gehen von einem Kursziel von 33,42 Dollar im Schnitt aus - das entspricht einem Aufwärtspotenzial von knapp 35 Prozent.
Die nächste Aktie auf der Liste ist Splunk. Sie ist seit den Corona-Tiefs um mehr als 45 Prozent gestiegen, geriet jedoch zuletzt nach gemischten Quartalszahlen etwas unter Druck und notiert derzeit bei 160,45 Dollar. Das Kursziel der Analysten liegt laut TipRanks allerdings bei 208,46 Dollar und damit mehr als 30 Prozent über der aktuellen Kursnotierung. Die Analysten von Argus haben ihre Einstufung für Splunk-Aktien am Montag unverändert auf „Buy“ mit einem Kursziel von 260 Dollar belassen. Zwar seien die Ergebnisse des Unternehmens im dritten Quartal "enttäuschend" gewesen, doch bleibt er hinsichtlich der Präsenz des Unternehmens in einem schnell wachsenden Markt positiv gegenüber den Splunk-Aktien eingestellt.
Den Wall-Street-Analysten zufolge besitzt auch NortonLifeLock, der Anbieter von Norton Antivirus, in den nächsten zwölf Monaten noch erhebliches Aufwärtspotenzial. Im Schnitt sehen die Experten Kurssteigerungspotenzial von 28,18 Prozent ausgehend vom aktuellen Niveauniveau. Das Cybersecurity-Unternehmen NortonLifeLock (ehemals Symantec) teilte am Montag mit, dass es den deutschen Virenschutz-Anbieter Avira in einem 360 Millionen Dollar schweren All-Cash-Deal übernehmen wird. Die Übernahme soll im ersten Quartal 2021 abgeschlossen werden, vorausgesetzt die Behörden genehmigen den Deal.