Die große Party an den Börsen scheint vorerst vorüber zu sein. In den letzten Jahren konnte man beim Aktienkauf praktisch nichts falsch machen. Für Anleger waren das hervorragende Zeiten, um relativ schnell viel Geld zu verdienen. Denn die Kurse vieler Aktien sind einfach unaufhörlich weiter gestiegen.
Diese Zeiten scheinen nun aber vorbei zu sein. Jetzt fokussieren sich die Anleger wieder auf die Geschäftszahlen. Das Resultat daraus ist, dass einige der besten Performer der letzten Jahre nun gefühlt ins Bodenlose stürzen.
Auf die Kursrally folgt die Korrektur Um ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 50 oder mehr zu rechtfertigen, muss der Gewinn in Zukunft stark steigen. Die Hoffnung auf solche Gewinnsteigerungen besteht bei vielen Unternehmen. Erfüllt wird sie aber in den wenigsten Fällen. Anhand der jüngsten Geschäftszahlen wird schon bei so manchem Unternehmen klar, dass die Realität doch ganz anders aussieht. Am Ende werden nur wenige der in den letzten Jahren stark gestiegenen Aktienkurse auch weiter auf diesem Niveau bleiben und von dort aus noch weiter steigen.
Aber genauso wie die Kursgewinne nicht bei allen Aktien gerechtfertigt waren, ist auch der Kursverfall nicht bei jeder Aktie gerechtfertigt. Das führt dazu, dass sich Anlegern jetzt wieder Gelegenheiten bieten, wie man sie lange nicht gesehen hat.
Einer dieser Fälle ist aus meiner Sicht die Microsoft-Aktie (WKN: 870747). Diese-Aktie hat seit Jahresbeginn knapp 15 % an Wert verloren und kostet aktuell noch 287,93 US-Dollar (Stand: 18.02.2022). Und das, obwohl Microsoft (NASDAQ:MSFT) seit Jahren mit starken Anstiegen bei Umsatz und Gewinn glänzen kann.
Der Softwaregigant ist eine wahre Wachstumsmaschine, die sich über die Jahre stark gewandelt hat. Früher waren es hauptsächlich die Windows-Lizenzen, die das Geschäft angetrieben haben. Heute hat Microsoft eine ganze Reihe von Wachstumstreibern. Aber insbesondere das Cloud Computing hat sich als Zugpferd herauskristallisiert. Hier kann Microsoft Jahr für Jahr Wachstumsraten jenseits von 30 % und steigende Gewinne aus dem Hut zaubern.
Der Kurs der Microsoft-Aktie fällt – der Gewinn steigt weiter Das führt dazu, dass Microsoft trotz der Größe immer noch rasant wächst. Im letzten Geschäftsjahr ist der Nettogewinn beispielsweise um 38 % auf 61 Mrd. US-Dollar in die Höhe geschossen. Microsoft hat es also geschafft, innerhalb eines Jahres sagenhafte 17 Mrd. US-Dollar an zusätzlichen Gewinnen aus dem Ärmel zu schütteln!
Und nach den ersten beiden Quartalen des im Juni endenden Geschäftsjahres ist bereits abzusehen, dass Microsoft auch in diesem Jahr noch deutlich mehr verdienen wird.
Ein Ende des Wachstums ist aus meiner Sicht noch lange nicht abzusehen, und genau das macht die Aktie extrem interessant. Auf Basis des letzten Jahresgewinns von 8,05 US-Dollar ist die Aktie zwar noch mit dem 35-Fachen des Gewinns bewertet und damit auf den ersten Blick kein Schnäppchen. Betrachtet man aber die Gewinne der vergangenen zwölf Monate, liegt der Gewinn je Aktie schon bei 9,39 US-Dollar und das KGV schon unter 31.
Im laufenden Geschäftsjahr könnte das KGV also schon deutlich unter 30 fallen. Ist man nun bereit, die Aktie für mehrere Jahre zu halten, ist es aus meiner Sicht sehr wahrscheinlich, dass man damit sehr viel Freude haben wird. Auf meiner Watchlist steht die Aktie deshalb ganz oben.
Dennis Zeipert besitzt Aktien von Microsoft. Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Microsoft.
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