Jetzt eine schöne Technologieaktie kaufen. Wer denkt so etwas?
Ich natürlich. Andere Marktteilnehmer scheinen in dieser Kategorie aktuell sehr viel vorsichtiger unterwegs zu sein.
Der US-Technologieindex NASDAQ 100 erscheint schwindelerregend hoch. Auch das Debakel um chinesische Technologieaktien dürfte einigen Investoren noch immer in den Knochen stecken.
Aber alles halb so wild, wenn man ein Händchen für innovative Technologiesternchen hat. Die Aktie von Opendoor Technologies (NASDAQ:OPEN) (WKN: A2QHR0) haben derzeit sicher die wenigsten Investoren auf dem Schirm. Dabei würde ein großer Kurssprung hier kaum überraschen.
Alle erwarten den großen Tech-Crash Die Rechnung der meisten Marktteilnehmer dürfte einfach sein: Die Aktien, die im letzten Jahr gut gelaufen sind, werden in diesem Jahr eher schlecht abschneiden.
Das letzte Jahr war definitiv das Jahr der Technologieaktien. Etwaige durch die Pandemie verursachte Seiteneffekte waren daran nicht ganz unschuldig. Jede Technologieaktie, die irgendetwas mit Liefern zu tun hatte oder das Homeoffice erträglicher machte, wurde gekauft.
Dementsprechend gut entwickelte sich der US-Technologieindex Nasdaq 100. Auf Sicht der letzten fünf Jahre steht der Index mit 224 % im Plus. Der DAX konnte sich im selben Zeitraum um lediglich 50 % verteuern (Stand für diese Zahlen und alle weiteren Zahlen: 01.09.2021).
Höchste Zeit für einen saftigen Tech-Crash. Oder etwa doch nicht?
Hier versteckt sich ein genial einfaches Geschäftsmodell Ein Börsencrash steht eigentlich zu jeder Zeit im Raum. Dass US-Technologieaktien jetzt zwingend schrumpfen müssen, stimmt deshalb noch lange nicht.
Wenn ich eine Aktie sehe, die mir gefällt, interessiert mich keine Bauernweisheit. Dann wird bei Wind und Wetter gekauft.
Die Aktie von Opendoor Technologies ist erst seit wenigen Monaten an der Börse. Wie es sich für ein Tech-Start-up gehört, ist die Schwankungsbreite enorm. Zwischen 12 und 35 US-Dollar hat die Aktie schon jeden Preis gesehen.
Bei dieser Technologieaktie reizt mich weniger der Nervenkitzel, sondern vielmehr das Geschäftsmodell. Kurz gesagt: Opendoor betreibt eine Online-Plattform für den Kauf und Verkauf von Immobilien.
Dieses Geschäft kann für Privatpersonen normalerweise äußerst nervenaufreibend sein. Am Ende wissen Verkaufswillige nie, ob und wann ein solventer Käufer um die Ecke biegt. Bis dahin muss man zig Besichtigungen über sich ergehen lassen.
Opendoor vereinfacht diesen Prozess enorm. Das Unternehmen macht direkt ein Angebot an den Verkäufer. Anstelle einer Besichtigung genügt ein Video-Rundgang. Genial!
Diese Technologieaktie hat das Zeug zum Klassiker Ich habe lange keine Technologieaktie mehr gesehen, die ein derart überzeugendes Geschäftsmodell im Gepäck hatte. Nach all den abstrakten Cloud-Dienstleistern ist die Opendoor-Aktie geradezu erfrischend trivial.
Da kann der Nasdaq 100 so hoch stehen, wie er will. Bei solchen Chancen werde ich zu jeder Marktphase schwach.
Zudem ist das Thema Immobilen brandheiß. Ein vereinfachter Umlauf ist nicht nur gut für das Geschäft von Opendoor, sondern auch gesellschaftlich relevant.
Kurzum: Hier entwickelt sich eine Technologieaktie, die zwar einige Nerven kosten könnte, aber definitiv das Zeug zum Klassiker hat.
Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Opendoor Technologies Inc.
Motley Fool Deutschland 2021