Dividenden oder Wachstum können zwei verschiedene Ansätze sein, wenn es um erfolgreiches Foolishes Investieren geht. Wobei beide ihre Vor- und Nachteile haben. Dass es keinen perfekten Ansatz gibt, das dürfte den meisten Investoren inzwischen klar sein.
Wie man sich entscheiden sollte? Nun, da gibt es natürlich verschiedene Faktoren. Chancen und Risiken dürften gängige Kriterien sein, nach denen man als Investor aussucht. Aber auch das Alter könnte eine wichtige Rolle spielen. Oder manchmal auch nicht.
Lass uns im Folgenden daher einmal schauen, wann Investoren eher zu Dividenden und wann zu Wachstum neigen. Sowie auch, welches Alter man häufig damit in Verbindung bringt. Und zu guter Letzt: Warum dein Alter bei diesen beiden Ansätzen vielleicht keine allzu große Rolle spielen muss.
Dividenden oder Wachstum? Die gängige Theorie
Für viele Investoren gilt beim Thema Dividenden oder Wachstum: Das Alter ist wichtig. Eine gängige, allgemeine Richtlinie besagt beispielsweise, dass man in jungen Jahren und beim starken Vermögensaufbau eher auf Wachstumswerte setzen kann. Mit viel Zeit, einem wachsenden Erwerbseinkommen und Jahrzehnten bis zum Alter ist das der perfekte Weg zum Vermögensaufbau. Auch wenn man womöglich hin und wieder den Preis bezahlen muss, dass eine Investitionsthese nicht aufgeht und mit Verlusten einhergeht. Die Summe der Entscheidungen ist das, was zählt.
Im Gegensatz dazu heißt es häufig, dass mit fortschreitendem Alter ein konservativerer Ansatz angebracht ist. Rente, Ruhestand und Altersvorsorge sind ein immer wichtigerer Themenkomplex. Mit Dividenden kann man beispielsweise eine Rentenlücke schließen. Um außerdem das Maximale aus seinem Vermögen herauszuholen und minimale Verluste aussitzen zu können, sind konservative Blue Chips ab sofort wichtig.
Grundsätzlich sind solche Orientierungshilfen natürlich richtig und vielleicht auch so manches Mal wichtig. Trotzdem gibt es Situationen, in denen das Alter nicht zwangsläufig eine Rolle spielt, ob man in Dividenden oder doch in Wachstum investieren sollte.
Alter kann wichtig sein, muss aber nicht Wer beispielsweise insgesamt ein eher defensiver Investor ist, der kann auch bereits frühzeitig auf Dividendenaktien setzen. Eine Option, die man sich nicht nehmen lassen sollte, zumal auch ausschüttende Aktien ein solides Renditepotenzial über lange Zeiträume hinweg bieten können. Vor allem, wenn sie vielleicht auch ein moderates bis schnelleres Wachstum zu bieten haben.
Die womöglich wichtigere Quintessenz ist jedoch: Wer als Investor in gesetzterem Alter nicht zwingend auf ein passives Einkommen angewiesen ist, der kann auch weiterhin in Wachstum investieren. Vielleicht bloß teilweise, oder aber auch in Gänze.
Wachstumsaktien bieten langfristig orientiert in der Regel das größere Renditepotenzial, für den gesamten Vermögensaufbau ist ein solcher Ansatz daher selten verkehrt. Sich die Chancen nehmen zu lassen, bloß um auf ein defensives, passives Einkommen zu setzen, kann falsch sein, wenn man Einkommen nicht benötigt. Oder zumindest renditeärmer.
Lass dich daher von solchen groben Orientierungsrichtlinien nicht zu sehr beeinflussen. Dividenden oder Wachstum ist deine Entscheidung. Rente, Ruhestand, defensive Ausrichtung oder ein renditeorientierter Ansatz sind ebenso entscheidend wie deine persönlichen Voraussetzungen. Auch im höheren Alter können Wachstumsaktien noch eine Option sein..
Motley Fool Deutschland 2021