Ich würde nicht sagen, dass Dividendenwachstum für jeden Investor der beste Ansatz ist. Aber insbesondere für Einkommensinvestoren kann dieser Weg vielversprechend sein, um eine attraktive Gesamtrendite zu ergattern. Viele Investoren dürfen einfach ein zumindest moderates Wachstum nicht ausklammern.
Aber auch beim Dividendenwachstum existieren natürlich gewisse Limits. Hier sind drei Faktoren, die ich als Foolisher Investor stets berücksichtigen würde. Sie können dir helfen, bei diesem Ansatz bessere langfristig orientierte Investitionsentscheidungen zu treffen.
Dividendenwachstum nur so gut wie operatives Wachstum Eine erste Einschränkung beim Dividendenwachstum ist natürlich das operative Wachstum. Foolishe Investoren sollten sich stets fragen, woher das Ausschüttungswachstum einer Aktie kommt. Idealerweise handelt es sich hierbei um das Resultat eines beständigen operativen Wachstums.
Falls nicht, könnte das zu einem Problem heranreifen. Mit einem rasanteren Ausschüttungswachstum und einer eher stagnierenden operativen Aktie gerät die Dividende früher oder später ans Limit. Das wiederum könnte stagnierende Ausschüttungen nach sich ziehen und dazu führen, dass deine Investitionsthese scheitert.
Achte daher idealerweise darauf, dass eine Aktie mit Dividendenwachstum auch ein stabiles operatives Wachstum besitzt. Großartige Trends, die langfristig orientiert noch ausgereizt werden können, sind häufig besonders hilfreich. Sowie starke Wettbewerbspositionen und eine gewisse Preissetzungsmacht. Einzelne dieser Faktoren reichen häufig schon aus.
Auch die Dividendenrendite ist entscheidend Eine zweite Grenze für Aktien mit Dividendenwachstum ist außerdem auch die Dividendenrendite. Ohne Zweifel kann es ausschüttende Aktien geben, bei denen man nicht zwangsläufig nur die Ausschüttungsrendite im Blick halten sollte. Ein besonders rasantes Wachstum bewirkt hier oft Wunder. Trotzdem müssen wir eine Sache bedenken:
Das Dividendenwachstum setzt natürlich auch bei der Dividendenrendite an. In diesem Wert liegt quasi die Basis für den Zins- und Zinseszinseffekt sowie das exponentielle Wachstum. Ist der Wert besonders niedrig, so hilft in der Regel auch kein starkes Wachstum, um attraktive Renditen mit einer Aktie einzufahren.
Zudem ist die Dividendenrendite eine Kennzahl, die man bei der initialen, fundamentalen Bewertung berücksichtigen sollte. Es gibt daher mehrere Gründe, weshalb man diese Kennzahl nicht aus den Augen lassen sollte, um mit einem auf Wachstum basierenden Dividendenansatz die besten Entscheidungen zu treffen.
Dividendenwachstum & Ausschüttungsverhältnis Zu guter Letzt sollten Foolishe Investoren, die auf Dividendenwachstum achten, auch das Ausschüttungsverhältnis zumindest im Blick behalten. Um das klar zu formulieren: Ein operatives Wachstum ist immer wichtiger als diese Kennzahl. Selbst eine hohe Ausschüttungsquote kann mit weiteren operativen Zuwächsen zu weiterem Ausschüttungswachstum führen. Allerdings gibt es gewisse Grenzen und Risiken.
Ist diese Quote zu hoch, ist eine Aktie möglicherweise in jedem einzelnen Jahr auf ein starkes Wachstum angewiesen, um die Dividende entsprechend zu erhöhen. Patzt die Aktie, könnte das zu einer Korrektur führen. Ist das Verhältnis von Dividende zu Gewinn oder freiem Cashflow hingegen eher gering, könnte es trotzdem Potenzial für weiteres Dividendenwachstum geben. Aus diesem Grund: Halte besser auch diese Kennzahl im Blick.
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