Von Liz Moyer
Investing.com -- Daten vom US-Arbeitsmarkt haben erneut Ängste vor weiteren aggressiven Zinserhöhungen durch die Federal Reserve geschürt und die Stimmung am Aktienmarkt belastet.
Bis 16.10 Uhr MEZ gab der Dow Jones Industrial um 150 Punkte oder 0,5 % nach, während der S&P 500 um 0,5 % und der Nasdaq 100 um 0,7 % sank.
Die Händler sind besonders besorgt über die Aussicht auf weitere Erhöhungen der Leitzinsen. Denn damit steigt auch das Risiko einer Rezession, was sich wiederum negativ auf die Unternehmensgewinne auswirkt. Einige US-Notenbanker hatten in letzter Zeit wiederholt betont, dass die Fed ihren Leitzins auf knapp über 5 % anheben müsse, um die Inflation wirksam zu bekämpfen. Derzeit liegt er in einer Spanne von 4,25 % bis 4,50 %.
Der Präsident der St. Louis Fed, James Bullard, plädierte dafür, den Zins so schnell wie möglich auf über 5 % anzuheben. Susan Collins, Leiterin der Bostoner Fed, befürwortet dagegen ein gemäßigteres Tempo. "Maßvollere Zinsanpassungen in der gegenwärtigen Phase würden es uns erlauben, die konkurrierenden Risiken, mit denen die Geldpolitik jetzt konfrontiert ist, besser anzugehen", sagte sie am Donnerstag.
Laut Schätzungen der Analysten erhöht die Federal Reserve auf ihrer Sitzung am 31. Januar und 1. Februar die Leitzinsen um einen weiteren Viertelprozentpunkt.
Im Unternehmenssektor ringen US-Firmen mit den Folgen höherer Preise und veränderter Verbrauchergewohnheiten. So warnte beispielsweise der Konsumgüterriese Procter & Gamble (NYSE:PG), dass höhere Rohstoffpreise seine Gewinne unter Druck setzen würden. Infolgedessen sank der Aktienkurs um 0,7 %.
Aktien von Discover Financial Services (NYSE:DFS) rutschten um 5,6 % ab, nachdem der Finanzdienstleister seine Rückstellung für Kreditverluste erhöht hatte, ein Zeichen dafür, dass er eine Verschlechterung der Kreditqualität erwartet.
Und die Titel des Softwaregiganten Microsoft (NASDAQ:MSFT) verloren weitere 1,4 % an Wert. Das Unternehmen hatte gestern mitgeteilt, dass es in Vorbereitung auf eine Konjunkturabschwächung 10.000 Stellen streichen und Abfindungen in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar zahlen werde.
Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in der vergangenen Woche unerwartet auf 190.000 gesunken und lag damit unter den erwarteten 215.000. Dies schürt die Sorge, dass der nach wie vor angespannte Arbeitsmarkt die Fed zu weiteren aggressiven Zinserhöhungen veranlassen könnte.
Nach einer anfänglichen Rallye, die allen drei Börsenindizes zu Beginn des Jahres 2023 einen Schub gab, erlitten der Dow und der S&P 500 am Mittwoch die größten Verluste seit mehr als einem Monat. Der Dow verlor mehr als 600 Punkte.
Der Ölpreis stieg. Der Preis für die US-Sorte WTI verteuerte sich um 0,5 % auf 80,22 Dollar pro Barrel, während der Preis für die Sorte Brent um 0,5 % auf 85,44 Dollar pro Barrel anstieg. Der Gold-Future rückte um 0,5 % auf 1917 Dollar vor.