Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq eröffnen tiefer - Zinssenkungen aktuell kein Thema

Veröffentlicht am 21.02.2020, 15:42
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Von Geoffrey Smith

Investing.com - Die Wall Street ist zur Eröffnung am Freitag gefallen, da die Bedenken über die Ausbreitung des Coronavirus außerhalb Chinas sowie hawkishe Aussagen einiger Fed-Vertreter zu einem Umdenken der Marktteilnehmer führte.

Der Dow Jones Industrial Average sank um 177 Punkte oder 0,6% auf 28.996. Der S&P 500 war um 0,7% gefallen. Für den Nasdaq Composite ging es um 1,0% nach unten.

St. Louis Fed-Präsident James Bullard sagte vorhin gegenüber CNBC, dass die Hoffnungen auf eine Zinssenkung aufgrund des Covid-19-Ausbruchs übertrieben seien.

"Es ist sehr wahrscheinlich, dass das Coronavirus genauso wie andere Viren nur vorübergehend für Unruhe sorgen wird, ein temporärer Schock und alles ist wie zuvor", sagte Bullard.

Der Präsident der Atlanta Fed, Raphael Bostic - der in diesem Jahr kein stimmberechtigtes Mitglied des Offenmarktausschusses ist - hatte unter Hinweis auf die anhaltende Stärke des Arbeitsmarktes auch gesagt, dass Zinssenkungen im Moment nicht sein Basisszenario seien. Anfang dieser Woche hatte Minnesota-Fed-Präsident Neal Kashkari, eine geldpolitische Taube, gesagt, er erwarte, dass die Zinsen "drei Monate, sechs Monate, oder sogar noch länger" unverändert bleiben werden.

Diese Kommentare stehen im Widerspruch zu den jüngsten Entwicklungen an den Anleihemärkten, da die zweijährige Anleiherendite bis auf 1,38% gesunken ist und sie damit deutlich unter dem aktuellen Zielbereich der Fed Funds von 1,50%-1,75% liegt.

Ungeachtet der Reaktionsfunktion der Fed sind die Bedenken über die Auswirkungen des Virus auf die Weltwirtschaft zurückgekehrt, da sich die Zahl der gemeldeten Fälle in Südkorea in dieser Woche mehr als verdoppelt hat. Die Entwicklungen in Korea könnten einen zuverlässigeren Hinweis darauf geben, wie leicht - oder schwer - das Virus einzudämmen sein wird, wenn es die USA und Europa erreicht.

Bei den Einzelaktien stand der Landmaschinenhersteller Deere & Company (NYSE:DE) mit einem Anstieg um 7,9% im Fokus, nachdem die Quartalsgewinne um fast ein Drittel über den Erwartungen lagen. Deere sagte, dass sich das Vertrauen der US-Landwirte als Folge des Waffenstillstands zwischen den USA und China verbessert habe, aber immer noch gedämpft sei.

Die Aktien von Sprint (NYSE:S) stiegen mit 6,1% auf ein Sechsjahreshoch, nachdem die Revision des Fusionsvertrages mit T-Mobile den freien Aktionären von Sprint einen Freibrief gab.

Die Aktie von T-Mobile US Inc (NASDAQ:TMUS) fiel um 0,6%.

An anderer Stelle stiegen die Aktien von Slack Technologies (NYSE:WORK) um 2,5%, nachdem ein Business Insider-Bericht behauptete, dass Uber (NYSE:UBER) 38.000 Mitarbeiter in das System einbinden wolle.

Die Risikoaversion wirkte sich auch auf andere Märkte aus. Das US-Rohöl der Sorte WTI fiel um 2,2% auf 52,72 Dollar pro Barrel, während die Gold-Futures ihren höchsten Stand seit über sieben Jahren erreichten, und zwar unbeirrt von den Kommentaren der Fed, die die Hoffnung auf niedrigere Zinsen herabsetzten. Der Goldpreis stieg um 1,5% auf 1.644,75 $ pro Feinunze.

Der Dollar setzte seinen Aufschwung gegenüber den Währungen der Schwellenländer fort, obwohl er sowohl gegenüber dem Schweizer Franken als auch gegenüber dem japanischen Yen und dem Pfund Sterling an Boden verlor.

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