Von Noreen Burke
Investing.com -- Die Anleger an der Wall Street halten sich vor der Veröffentlichung der US-Inflationszahlen in knapp einer Stunde mit größeren Engagements zurück. Der Datensatz ist deshalb so wichtig, weil er die Erwartungen des Marktes hinsichtlich des Umfangs der bevorstehenden Leitzinsanhebungen durch die Federal Reserve maßgeblich mitbestimmt.
Bis 13.27 Uhr MEZ rückte der Dow Jones-Future 58 Punkte oder 0,1 % vor, der S&P 500-Future kletterte sieben Punkte oder 0,2 % nach oben und der Nasdaq 100-Future legte 18 Punkte oder 0,1 % zu.
Gestern hatten die drei wichtigsten Börsenindizes an der Wall Street noch leicht im Minus geschlossen. Grund dafür war eine düstere Prognose von Micron Technology (NASDAQ:MU), die sich negativ auf die Chip- und Technologiewerte auswirkte.
Mit Hochspannung fiebern die Anleger nun den Inflationszahlen für Juli entgegen, nachdem in der vergangenen Woche ein unerwartet starker Jobbericht die Hoffnung auf ein langsameres Zinserhöhungstempo der US-Notenbank gedämpft hat. Die Fed hat ihren Leitzins in diesem Jahr bereits um insgesamt 225 Basispunkte angehoben, um den rasanten Preisanstieg zu bremsen.
Ob die Fed die Zinsen im September zum dritten Mal in Folge um 75 Basispunkte anhebt, ist primär von den hereinkommenden Preisdaten abhängig. Jedes Anzeichen dafür, dass die Inflation ihren Gipfel erreicht hat, könnte für die Notenbanker Grund genug sein, die Geldpolitik weniger aggressiv zu straffen.
In Sachen Berichtssaison legen auch zur Wochenmitte noch einige Unternehmen ihre Zahlen vor. Walt Disney (NYSE:DIS) wird seine Ergebnisse für das dritte Quartal nach US-Börsenschluss veröffentlichen. Nach dem Verlust der Streaming-Rechte für die Indian Premier League und den besser als erwartet ausgefallenen Abonnentenzahlen des Konkurrenten Netflix (NASDAQ:NFLX) vor einigen Wochen richten die Anleger ihr Augenmerk nun vor allem auf die Performance des Streaming-Dienstes Disney+.
Das Disney-Segment Themenparks dürfte Händlern zufolge trotz der Schließung der Parks in Übersee besser abschneiden als erwartet.
Coinbase (NASDAQ:COIN) rutschten vorbörslich ab. Die Krypto-Börse meldete für das zweite Quartal einen massiven Nettoverlust in Höhe von 1,1 Milliarden Dollar und begründete dies mit einem "schnellen und heftigen" Einbruch auf den Krypto-Märkten.
Auch die Aktien des Gaming-Anbieters Roblox (NYSE:RBLX) gaben im Frühhandel nach einem höher als erwarteten Verlust im zweiten Quartal deutlich nach. Enttäuschend fielen auch die Zahlen von Wynn Resorts (NASDAQ:WYNN) aus. Belastet hatte die Ergebnisse vor allem das Resort in Macau wegen der in China ergriffenen Corona-Maßnahmen.
Einer am Mittwoch bei der SEC hinterlegten Pflichtmitteilung zufolge hat der CEO von Tesla (NASDAQ:TSLA), Elon Musk, in der vergangenen Woche weitere Aktien des Elektrofahrzeugherstellers im Wert von 6,9 Milliarden Dollar verkauft.
In mehreren Tweets erklärte Musk, dass die Mittel zur Finanzierung eines möglichen Deals mit Twitter (NYSE:TWTR) herangezogen werden könnten, falls er einen Rechtsstreit mit der Social Media-Plattform verliert.
Der Ölpreis gab nach. Industriezahlen am Dienstagabend ergaben einen unerwarteten Anstieg der US-Öllagerbestände in der vergangenen Woche. Das hat erneut Sorgen über die Nachfrageentwicklung geweckt.
Die wöchentlichen US-Ölbestandsdaten der Energy Information Administration werden am Mittwochnachmittag erwartet.
Bis 13.27 Uhr MEZ verlor der US-Rohöl-Future 1,7 % auf 89,00 Dollar je Barrel, während der Brent-Kontrakt 1,6 % auf 94,72 Dollar je Barrel nachgab.
Für den Gold-Future ging es derweil auf 1.806,05 Dollar je Unze zurück. Der Euro stieg um 0,2 % auf 1,0239 Dollar.