Investing.com -- Der Schuhhersteller musste aufgrund von Problemen in Nordamerika seine Prognosen erneut senken. Daraufhin stürzten die Aktien von Dr. Martens (LON:DOCS) am Donnerstag auf ein neues Allzeittief.
Eine Reihe von operativen Problemen habe zu einem Engpass in seinem neuen Distributionszentrum in Los Angeles geführt, so dass der Umsatz in den USA im dritten Quartal des Geschäftsjahres deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei, wie Dr. Martens mitteilte. Folglich rechnet das Unternehmen nun mit einem Umsatzwachstum von nur etwa 12 % und nicht wie zu Jahresbeginn prognostiziert im "hohen zweistelligen Prozentbereich".
Ebenso rechnet das Unternehmen nun mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zwischen 250 und 260 Millionen Pfund (1 Pfund = 1,2315 Dollar). Darin schlägt sich eine Belastung des EBITDA in Höhe von 16 bis 25 Millionen Pfund durch die Probleme in Los Angeles nieder. Nach Angaben des Unternehmens dürften sich die Probleme auch im neuen Geschäftsjahr, das im April beginnt, fortsetzen, sich aber bis Oktober "normalisieren".
Analysten hatten für das Gesamtjahr mit einem EBITDA von rund 285 Millionen Pfund gerechnet.
Der Engpass in L.A. ging ironischerweise auf die Entspannung an anderer Stelle zurück: Die Lieferzeiten für eingehende Lieferungen verkürzten sich im Laufe des Quartals erheblich, so dass die Bestände schneller als erwartet eingingen. Großhändler in den USA, die auf die Anzeichen einer Konsumverlangsamung reagierten, waren jedoch nicht in der Lage, die neuen Bestände so schnell abzunehmen, wie das Unternehmen angenommen hatte. Eine geplante Bestandsverlagerung von einem Vertriebszentrum in Portland gelang ebenfalls schneller als erwartet, weshalb sich die Schuhe stattdessen in LA stapelten.
Dr. Martens hatte bereits im November angedeutet, dass sein Direktvertriebsgeschäft unter der schwachen Nachfrage leidet, hatte aber dennoch umfangreiche Investitionen getätigt und seine Zwischendividende erhöht.
In den drei Monaten bis Dezember hat sich der Umsatz weiter verlangsamt. Der Konzernumsatz stieg bei konstanten Wechselkursen nur um 3 % im Vergleich zum Vorjahr, aber es war das Großhandelsgeschäft und nicht das DTC-Geschäft, das am schlechtesten abschnitt.
Die Aktie von Dr. Martens fiel in London um bis zu 28 %.
von Geoffrey Smith