Die Aktie von Royal Dutch Shell (DE:RDSa) (WKN: A0ER6S) hat mich eine Menge Dinge gelehrt. Beispielsweise, dass auch eine zuverlässige Dividendenaktie ihre Ausschüttungssumme je Aktie kürzen kann. Oder eben auch, dass eine Historie kein wichtiges Merkmal für die zukünftigen Ausschüttungen sein muss.
Allerdings gibt es eine weitere, wichtige Lektion, die mich die Aktie von Royal Dutch Shell gelehrt hat. Das wiederum hat auch etwas mit der Dividende zu tun. Allerdings gibt es eine Meta-Ebene, die man als Foolisher Investor bedenken sollte. Ich jedenfalls habe meine Lektion daraus gelernt.
Royal Dutch Shell: Fallen kann wie Fliegen sein Die Aktie von Royal Dutch Shell ist eine meiner frühen Investitionen gewesen. Damals war ich stolz darauf, einen solchen Schnapper gemacht zu haben. Immerhin habe ich mit meiner ersten Investition eine Dividendenrendite von deutlich über 9 % eingestrichen. Das Management hat zum damaligen Zeitpunkt stets betont, an der iconic dividend festhalten zu wollen.
Zumal meine Theorie auch einige Jahre gut ging. Ich habe mit der Aktie von Royal Dutch Shell konsequent eine Dividendenrendite in Höhe von 9 % eingefahren. Ja, zwischenzeitlich hat der Aktienkurs sogar deutlich zugelegt. Im Hoch notierte die B-Aktie schließlich fast bei 30 Euro, vielleicht sogar ein wenig darüber, so genau erinnere ich mich nicht mehr daran.
Die wichtigste Lektion folgte jedoch im letzten Jahr: Im Fall von Royal Dutch Shell hat sich eigentlich das Fallen wie Fliegen angefühlt. Ohne Zweifel ist meine Investitionsthese einige Jahre aufgegangen. Allerdings haben sich Probleme bereits abgezeichnet. Zwischen den Jahren 2014 und 2016 ist die Dividende schließlich nicht immer konstant gewesen. OPEC, US-Schieferölproduktion und andere Faktoren haben sich zu einem Problem hochgeschaukelt. Ja, sogar zu einem größeren Problem, das sich im letzten Jahr sehr deutlich gezeigt hat.
Im Endeffekt habe ich bei der Aktie von Royal Dutch Shell alle diese Probleme gesehen, mit Blick auf die Dividende jedoch nicht sonderlich stark gewürdigt. Dabei bin ich einen kurzen Augenblick geflogen. Aber im Endeffekt tief gefallen. Eine magere Rendite bleibt mir trotzdem. Aber eben auch eine wichtige Erkenntnis, die ich nie vergesse.
Funktionierende Investitionsthesen auf Probleme überprüfen Aus dem Beispiel der Aktie von Royal Dutch Shell habe ich daher im Endeffekt gelernt, dass man als Investor stets kritisch bleiben sollte. Natürlich darf man sich auch auf die Stärke konzentrieren. Zu einem Chance-Risiko-Mix gehört jedoch konsequent auch, sich mit den möglichen Schwachstellen zu beschäftigen.
Das habe ich bei dieser Aktie und meiner Investition aus den Augen verloren. In Zukunft achte ich darauf, dass mir das nicht noch einmal passiert. Unternehmensorientiert, wohlgemerkt, und mit Blick auf den Gesamtmarkt. Nicht mit dem Fokus auf Nebensächlichkeiten wie stabile Dividenden.
Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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