Eine zweite Chance gibt es für die schlechten Charaktere in den meisten Märchen oder Hollywoodfilmen nicht. Wer einmal ein Schurke ist, der bleibt auch einer. Was die Kinder hier frühzeitig lernen, sollten auch die Erwachsenen nicht vergessen, wenn sie als Anleger am Rentenmarkt ihr Geld anlegen.
Eine Studie der Fondsgesellschaft Fidelity International hat herausgefunden, dass jene Emittenten, die bei Umweltschutz, sozialen Belangen und Unternehmensführung gerne ein Auge zudrücken, es auch bei ihren Verbindlichkeiten nicht so genau nehmen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Anleihen vollständig bedient werden, ist bei diesen Firmen signifikant kleiner als bei jenen, die bei diesen Punkten hohe Ansprüche an sich selbst stellen.
Untersucht wurden insgesamt 1.500 Anleihen auf ihre Ausfallwahrscheinlichkeit. Dabei wurde deutlich, dass die Anleger die Ausfallwahrscheinlichkeit in ihren Portfolios verringern können, wenn sie ethische und soziale Aspekte mitberücksichtigen. Anleger, die auf Firmen aus den unteren 20 Prozent der entsprechenden Rankings setzten, riskieren ein zwei- bis dreimal so hohes Ausfallrisiko, wie jene, die bevorzugt in die Anleihen der Firmen mit hoher ethisch Ausrichtung investieren.
Die Fidelity-Studie ist nicht die erste Untersuchung, die den positiven Zusammenhang zwischen der Nachhaltigkeit des Unternehmens und dem Anlageerfolg des Anlegers belegt. Die Investoren sind daher gut beraten, auch diese Faktoren in ihren Anlageentscheidungen zu berücksichtigen.
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Ein Beitrag von Dr. Bernd Heim.