Frankfurt (Reuters) - Auch die Staatsanwaltschaft Stuttgart geht dem Verdacht von Kursmanipulationen in Porsche-Aktien wegen der Dieselaffäre bei Volkswagen (DE:VOWG) nach.
Ein Sprecher der Ermittlungsbehörde bestätigte am Mittwoch, dass eine Anzeige der Finanzaufsicht BaFin gegen die damals amtierenden Vorstände der Porsche (DE:PSHG_p) Automobil Holding SE eingegangen sei. Dabei handelt es sich um den heutigen Volkswagen-Chef Matthias Müller, seinen Vorgänger Martin Winterkorn sowie VW-Aufsichtsratschef Hans-Dieter Pötsch. Eine Anzeige der Wertpapieraufsicht BaFin richte sich auch gegen Porsche-Manager Philipp von Hagen, der inzwischen in den Vorstand des VW-Großaktionärs aufgerückt ist.
Bei den Vorwürfen geht es darum, ob Volkswagen die Anleger früh genug über die Erkenntnisse der US-Umweltbehörden wegen der Manipulation von Abgaswerten bei Millionen Diesel-Fahrzeugen informiert hat. Die BaFin sprach vom Verdacht der "informationsgestützten Marktmanipulation in Porsche-Aktien". Ihr Anzeige stamme bereits aus dem Sommer 2016. Dem Vorwurf der Marktmanipulation geht auch die Staatsanwaltschaft Braunschweig nach. Sie ermittelt gegen Pötsch, Winterkorn und VW-Markenchef Herbert Diess.
Ob in Stuttgart gegen alle vier Porsche-Manager ermittelt wird, wollte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft nicht sagen. Die "WirtschaftsWoche" hatte als erste über die Ermittlungen berichtet. Ein Porsche-SE-Sprecher erklärte, er habe keine Kenntnis von der Strafanzeige.