Ein passives Einkommen aus einem ETF-Ansatz ziehen. Das ist möglich. Die meisten Investoren, die sich mit der passiven Materie auseinandersetzen, kennen den einen oder anderen Weg. Zum Beispiel das Investieren in einen ausschüttenden Indexfonds. Oder aber das Anlegen in einen Dividenden-ETF. Selbst das Investieren ohne Dividende bei einem Passivfonds ist möglich, wenn man im Alter einen gewissen prozentualen Anteil pro Jahr abzieht.
Es gibt starke Grenzen, die man als Investor bei einem ETF und dem Ziel, ein passives Einkommen zu generieren, stets beachten sollte. Heute soll es um beides gehen: die Chance, aber eben auch die Weichen, die entscheidenden schwierigen Weichen, die man auf dem Schirm haben sollte.
ETF und passives Einkommen: Möglichkeiten Wir haben bereits eine Menge dessen skizziert, was zu diesem Thema möglich ist. Entscheidend ist, wenn man ein passives Einkommen mit einem oder mehreren ETFs aufbauen möchte, auf Qualität zu achten. Mit Indexfonds liegen Investoren auch an dieser Stelle goldrichtig. Oder zumindest nicht daneben. Eine marktübliche Rendite ist sehr oft ein guter Querschnitt, auch mit der Dividende davor.
Das heißt, dass man sich sein passives Einkommen mit derartigen Varianten aufbauen kann. Besonders geeignet scheinen S&P 500 oder auch MSCI World (ETR:X010). Für die meisten Investoren sind das sowieso die ersten Anlaufstellen, wenn sie langfristig ein Vermögen aufbauen wollen. Doch schon hier gibt es einen Haken: Sie haben häufig eher 2 % Dividendenrendite, im Moment sogar tendenziell eher weniger.
Aber durch ein regelmäßiges Entsparen kann man dieser Grenze entgehen. Wer zum Beispiel bei einem ausschüttenden ETF ein passives Einkommen von 1,5 % durch die Dividende erhält, der könnte weitere 2,5 % bis 3 % p. a. entnehmen. Wobei es relevant ist, einen gewissen Sicherheitspuffer zu halten. Entweder für Kürzungen oder volatile Zeiten, die selbst eine marktübliche Rendite mal etwas durcheinander bringen können.
Ein Dividenden-ETF ist eine weitere Option. Hier sind theoretisch auch mittlere einstellige Dividendenrenditen möglich. Allerdings gilt es, auf besondere Qualitäten auch hinsichtlich der Gesamtrendite zu achten. Gutes, qualitatives Dividendenwachstum mit einem bisschen Breite kann ein Qualitätsmerkmal sein, das langfristig eine gute Gesamtrendite mitbringt.
Logische Grenzen ETF und passives Einkommen besitzen jedoch auch gewisse Grenzen. Wer einmal intensiv darüber nachdenkt, welche Marktauswahl auf eine mittlere einstellige prozentuale Dividendenrendite kommt, der merkt ziemlich rasch: Es sind häufig Kompromisse, die Probleme besitzen. Zugegebenermaßen können einige Aktien in dem Passivfonds auch Chancen beinhalten. Aber es geht um die Summe, den Kompromiss, und der kann von Problemen geprägt sein. Bei der Auswahl gilt es daher, Vorsicht walten zu lassen.
Auch die absolute Höhe der Dividende kann schwanken. Der breite Markt neigt dazu, in einem schwierigeren Marktumfeld auf Sicht einzelner Indizes weniger Dividende zu bezahlen. In Summe spürt man das auch als ETF-Investor. Ein passives Einkommen muss daher einen Sicherheitspuffer haben, zum Beispiel eine theoretisch mögliche Kürzung von 30 %, die einen in einem einzelnen Jahr nicht ins Schwitzen bringt.
Es ist daher insgesamt schwierig, diesen Weg als Königsweg zu bezeichnen. Er ist einfach, sogar facettenreich und mit wenig Aufwand verbunden. Aber doch ein Kompromiss, der etwas Planung benötigt, um Stabilität zu erhalten.
Der Artikel ETF & passives Einkommen: Weg mit Stolpersteinen ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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