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„ETF-Sparpläne sind das Sparbuch des modernen Privatanlegers & bei ETFs bedarf es keinerlei fortgeschrittenen Finanz-Know-hows!“ Vorsicht, Fool!

Veröffentlicht am 08.06.2021, 07:57
Aktualisiert 08.06.2021, 08:05
„ETF-Sparpläne sind das Sparbuch des modernen Privatanlegers & bei ETFs bedarf es keinerlei fortgeschrittenen Finanz-Know-hows!“ Vorsicht, Fool!

ETFs und insbesondere kostengünstige Indexfonds sind weiterhin sehr beliebt. Es gibt inzwischen jede Menge Befürworter, die den passiven Ansatz loben. Auch ich gehöre dazu, denn wenn man einige Dinge beachtet und ein paar grundlegende Risiken kennt, so kann langfristig orientiert eine nette Rendite herausspringen. Oder eben die bekannte marktübliche Rendite.

Erst kürzlich bin ich allerdings über zwei Aussagen gestolpert, die mir in einem sehr positiven Beitrag zu ETFs zu optimistisch erscheinen. Selbst wenn ich die Kernbotschaft mit unterschreiben kann, bedarf es doch etwas mehr Kontext. Wobei es gerade der Kontext mit Blick auf die Risiken ist, der zu kurz gekommen ist.

ETF: Sparbuch? Ja, aber mit Abstrichen Wie gesagt: Es sind Aussagen, die eigentlich alles andere als falsch sind. Der besagte Schreiberling gilt außerdem als prominenter Befürworter kostengünstiger Index- und Passivfonds. In dem Beitrag sind zudem sehr viele Vorteile sehr deutlich betont worden. Wobei es kaum ein Blick auf die Risikoseite und Börsenpsychologie ist, die mir zu kurz gekommen ist. Wenn dann noch gefährliche Aussagen dazukommen, die vermeintliche Sicherheit bedeuten, könnte das bei Privatanlegern zu gefährlichen Annahmen führen. Eine erste Aussage in diesem Kontext war:

ETF-Sparpläne sind das Sparbuch des modernen Privatanlegers.

Vom Grundsatz her kann ich dieser These zustimmen. Gerade in Zeiten von Niedrig- und Negativzinsen sowie der Inflation sollten sich Sparer mit besseren Möglichkeiten auseinandersetzen. Kostengünstige Indexfonds können einfach und bequem sein und langfristig orientiert beim Vermögensaufbau helfen. Mit einem Sparbuch hat der Ansatz allerdings wenig zu tun, das gilt es zu betonen.

Ein Sparbuch bietet weitgehende Sicherheit. Verwahrentgelte mögen inzwischen am Vermögen nagen und auch die Inflation entwertet die Kaufkraft. Trotzdem: Ein Großteil des Vermögens sieht mit Blick auf die absolute Geldmenge sicher aus, Schwankungen gibt es hier nicht.

Auch Crashs und Korrekturen können dich auf deinem Sparbuch nicht treffen. Deshalb ist eine solche Metapher stets mit Vorsicht zu genießen. Wobei ETF-Sparpläne als solche natürlich den Zeitpunkt der Investition noch solide diversifizieren. Eine Unterscheidung der Chancen- und Risiken ist trotzdem wichtig.

Kaum Know-how notwendig? Eine zweite Aussage, über die ich gestolpert bin, ist außerdem, dass für ETFs wenig Know-how notwendig ist. Genauer gesagt ist von keinem fortgeschrittenen Finanz-Know-how die Rede gewesen, was ich grundsätzlich ebenfalls unterschreiben kann.

Doch gibt es auch hier mit Blick auf die Risiken eine andere Sichtweise. Natürlich kann man in 95 % der Tage (vielleicht sogar mehr) ganz einfach passiv investieren. Die Börsen schwanken minimal, langfristig orientiert ist mit kostengünstigen Indexfonds eine nette Rendite drin. Doch es sind die restlichen 5 % oder der Tage, die Erfahrung, Vorbereitung und Know-how erfordern.

Im Rahmen eines Crashs oder einer Korrektur sind es gerade diejenigen Investoren, die wenig Know-how besitzen, die sich womöglich schnell von ihren ETFs trennen. Ein wenig überproportionales Wissen, was eine volatile Phase bedeutet, wie normal sie eigentlich ist und dass man sich nicht sorgen sollte, gehört daher schon dazu. Ansonsten ist die Gefahr groß, dass man die Fehler des breiten Marktes mitgeht.

Ein wenig zu optimistisch bei ETFs Wie gesagt: Es sind Aussagen, die ich grundsätzlich mitgehe. Allerdings ist mir der Kontext des besagten Blogeintrags, über den ich gestolpert bin, doch sehr optimistisch. ETF-Sparpläne sind bloß begrenzt das neue Sparbuch. Zudem sollte, idealerweise und mit Blick auf Korrektur oder Crashs, doch ein wenig fortgeschrittenes Know-how vorhanden sein. Zumindest die Risiken und die Normalität von volatilen Phasen muss man als passiver Investor ebenfalls kennen. Wer das berücksichtigt, der kann natürlich die vielen Vorteile kostengünstiger Passiv- und Indexfonds für sich und seinen langfristig orientierten Vermögensaufbau nutzen.

Motley Fool Deutschland 2021

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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