💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

EuGH soll Streit um Gewerkschafter in SE-Aufsichtsräten lösen

Veröffentlicht am 18.08.2020, 15:02
© Reuters.
SAPG
-

München, 18. Aug (Reuters) - Die Rolle von Gewerkschaften in den Aufsichtsräten von Europa-AGs wird ein Fall für den Europäischen Gerichtshof (EuGH). Das Bundesarbeitsgericht (BAG) in Erfurt legte den Rechtsstreit der Gewerkschaften IG Metall und Verdi mit SAP SAPG.DE um zwei Posten im Aufsichtsrat des Softwarekonzerns am Dienstag dem Luxemburger Gericht vor. SAP hatte sich 2014 von einer deutschen Aktiengesellschaft (AG) in eine Societas Europaea (SE), die sogenannte Europa-AG, umgewandelt. Dabei war vereinbart worden, zunächst einen Aufsichtsrat mit 18 Sitzen zu behalten. Bei einer späteren Reduzierung auf zwölf Mitglieder sollten jedoch die bis zu zwei für die Gewerkschaften reservierten Sitze wegfallen.

Dagegen setzten sich IG Metall und Verdi zur Wehr, weil sie fürchten, dass Unternehmen dadurch die deutsche Mitbestimmung aushebeln könnten. Sie argumentieren, dass ihre - zumeist nicht aus dem Unternehmen selbst stammenden - Aufsichtsratsmitglieder unabhängiger und durchsetzungsstärker seien als Mitarbeiter des Unternehmens. Sie waren aber in zwei Instanzen durchgefallen und begrüßten daher das Urteil des BAG als Teilerfolg. "Für die deutsche Mitbestimmung sind Gewerkschaftsvertreter in Aufsichtsräten ein zentrales Element, das die Vertretung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Unternehmen stärkt", sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Christoph Meister.

Das BAG hat an einer Verkleinerung des SE-Aufsichtsrats zwar nichts auszusetzen. Es will aber den EuGH entscheiden lassen, ob es die in Deutschland vorgeschriebenen Sitze für Gewerkschaften in mitbestimmten Aufsichtsräten von Großunternehmen auch in einer SE geben muss. In der Belegschaft von SAP sind IG Metall und Verdi kaum vertreten. Aufsichtsratschef Hasso Plattner gilt als kritisch gegenüber Gewerkschaften.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.