STRASSBURG (dpa-AFX) - Terroristen sollen nach dem Willen der EU-Kommission in Europa künftig schwerer an Geld kommen. Neben einer stärkeren Kontrolle virtueller Währungen soll unter anderem auch die Nutzung von Prepaid-Karten transparenter werden, wie die Behörde am Dienstag in Straßburg vorschlug. Damit sollten etwa die Geldströme von Terroristen besser nachverfolgt und fragwürdige Zahlungen unterbunden werden können. Nationalen Behörden werde das Aufspüren von Personen erleichtert, sagte EU-Vizekommissionspräsident Frans Timmermans.
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) finanziert sich unter anderem über Ölgeschäfte und den illegalen Kunsthandel. Dazu nutzt sie immer häufiger anonyme Geldtransfers und virtuelle Währungen. Die Vorschläge der EU-Kommission sollen die im Mai 2015 verabschiedete EU-Richtlinie zu schärferen Anti-Geldwäsche-Regeln ergänzen. Die EU-Staaten und das Europaparlament hatten sich damals unter anderem auf ein Register mit Eigentümern von Unternehmen und Stiftungen geeinigt. Damit sollte verhindert werden, dass Briefkastenfirmen Schwarzgeld aus Drogenhandel oder Terrorismus waschen können. Auch die neuen Vorschläge müssten noch den EU-Rat und das Europaparlament passieren.