Ausverkauf oder Korrektur? Zeit für kluge Investments – So gehst du vor!Raus aus dem Risiko

Euphorie am Aktienmarkt: Bank of America warnt vor nahendem Rücksetzer

Veröffentlicht am 06.04.2021, 21:36
Aktualisiert 06.04.2021, 21:37
©  Reuters
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Investing.com - Der DAX erklimmt ein Rekordhoch nach dem anderen und die Wall Street befindet sich ohnehin seit Monaten auf Rekordjagd. Seit den Corona-Tiefs im März letzten Jahres hat der Dow Jones um 80 Prozent, der S&P 500 um 82 Prozent und der Nasdaq 100 sogar um 94 Prozent zugelegt. Der DAX schafft es immerhin auf ein Plus von 74 Prozent im gleichen Betrachtungszeitraum. Grund genug als für einige Aktienanleger sich zu fragen, wie lange die Party an den Börsen noch anhält und ob der Zeitpunkt für einen Ausstieg nicht schon gekommen ist. 

Die Bank of America (NYSE:BAC) meint die Antwort darauf bereits zu wissen. Ein Kontraindikator der US-Großbank, der die Zuversicht der Anleger misst, stieg im März den dritten Monat in Folge und liegt nun auf dem höchsten Stand seit zehn Jahren.

Anders ausgedrückt: der Indikator zeigt an, dass der Markt zu bullisch geworden ist und es an der Zeit ist, das Risiko zu reduzieren.

"Die zunehmend euphorische Stimmung ist ein wesentlicher Grund für unseren neutralen Ausblick", sagte Savita Subramanian, Aktienstrategin bei der Bank of America. "Der zyklische Aufschwung, die Impfstoffe, die Stimulusmaßnahmen usw. sind größtenteils im Markt eingepreist."

Subramanian fügte hinzu: 

"Der Optimismus ist dreimal so hoch wie typischerweise nach einer Baisse. Wir haben festgestellt, dass die übermäßige Zuversicht der Wall Street ein zuverlässiger Kontraindikator ist."

Der Sell-Side-Indikator der BofA, der auf der durchschnittlichen empfohlenen Aktienallokation von neun Wall-Street-Strategen basiert, stieg auf 59,4 Prozent von 59,2 Prozent im Vormonat. Damit ist der Indikator weniger als einen Punkt von einem Verkaufssignal entfernt.

Der SSI ist ein Contrarian-Indikator, was bedeutet, dass wenn die Stimmung an der Wall Street bombig ist, dies ein bärisches Zeichen für Aktien ist, so Savita Subramanian. Der Indikator liegt jetzt näher an einem "Verkaufs"-Signal als zu Beginn der großen Finanzkrise. Wenngleich sich das Barometer immer noch im neutralen Bereich befindet, deutet es laut BofA auf laue Renditen in den kommenden Monaten hin.

Auf dem aktuellen Niveau lässt der Index eine 12-Monats-Rendite von nur 6% erwarten, was deutlich unter der durchschnittlichen 12-Monats-Prognose von 14% seit dem Ende der Finanzkrise liegt, so die Bank of America.

Die Bank of America sieht den S&P 500 bis Ende 2021 auf 3.800 fallen - ein Rückgang von etwa 6,5% gegenüber dem aktuellen Stand.

Investoren sind am besten damit bedient, sich auf Bereiche zu konzentrieren, die eng mit der Realwirtschaft verbunden sind, so die US-Bank. Dazu gehören u.a. Zykliker, Unternehmen aus der Investitionsgüterbranche und Small Caps, die von Bidens Infrakstrutkruplan profitieren dürften, sagte Subramanian.

Die Bank of America gab am 30. März eine Liste mit 6 Halbleiter-Aktien heraus, die vom 2 Billionen Dollar schweren Infrastrukturpaket profitieren könnten. 

Während Bau- und Materialunternehmen für Investoren ein offensichtliches Ziel sind, die auf eine erfolgreiche Verabschiedung des Ausgabengesetzes wetten, glaubt die Bank of America, dass die Halbleiterindustrie von mehr Ausgaben in Bereichen wie 5G und saubere Energie profitieren sollte.

Neben dem Hersteller von Anlagen für die Halbleiterindustrie Applied Materials (NASDAQ:AMAT) setzt die US-Großbank auch auf Marvell Technology (NASDAQ:MRVL), einem fabless Hersteller von Speicher-, Telekommunikations- und Halbleiter-Produkten. Dazu gesellen sich Namen wie Analog Devices (NASDAQ:ADI), Skyworks Solutions (NASDAQ:SWKS), Texas Instruments (NASDAQ:TXN) und Cree (NASDAQ:CREE). 

Ein Schlüssel zum Ausbau der US-Infrastruktur liegt in der Ausweitung der heimischen Halbleiterproduktion. Der weltweite Chip-Mangel und die Spannungen mit China lässt Washington mit Blick auf die internationale Produktion vorsichtig werden.

"Unserer Ansicht nach sind die Halbleiterhersteller ideal positioniert, um vom 'Silizium-Nationalismus' zu profitieren", heißt es in der Notiz der Bank of America.

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