Investing.com – An den europäischen Aktienbörsen ging es am Dienstag aufwärts, als eine ganze Serie von Konjunkturdaten aus Deutschland zeigte, dass der wirtschaftliche Motor der Eurozone am Ende des ersten Quartals weiter rund läuft.
Bis kurz vor Mittag gewann der Euro Stoxx 50 0,59% hinzu, der französische CAC 40 stieg um 0,42%, während der Dax 30 mit einem Plus von 0,49% gehandelt wurde.
Die deutschen Exporte stiegen im März um 0,4% und schlugen damit die Erwartungen, als sie ein Rekordhoch von 118,2 Mrd. Euro erreichten.
Die Nachfrage in der größten Volkswirtschaft des Euroraums war ebenfalls stark, als die Importe um 2,4% anschwollen und damit die Prognosen einer Zunahme um 1,0% schlugen. Auch sie erreichten mit 92,9 Mrd. Euro einen neuen Rekordwert.
Weiterhin, während die deutsche Industrieproduktion im März etwas Schwäche zeigte, so war der Rückgang um 0,4% besser als die Vorhersage einer Abnahme von 0,6%.
Andere gute Nachrichten kamen aus Großbritannien, wo die Einzelhandelsumsätze im April gegenüber dem Vorjahr um 5,6% in die Höhe sprangen und damit weit den vorhergesagten Anstieg von 0,5% übertrafen. Der Verband der britischen Einzelhändler merkte aber an, dass "dies weitgehend auf dem Umstand zurückzuführen ist, dass Ostern im vergangenen Jahr im März gefeiert wurde, in 2017 aber auf den April fiel".
Schlechte Zahlen gab es aus Italien, wo die Einzelhandelsumsätze stagnierten und die Erwartungen einer Zunahme um 0,2% verfehlten.
Zu den Unternehmensnachrichten. Micro Focus hat mit einem Kursverlust von 8% die Verlierer im Stoxx 600 angeführt, als der britische Softwarehersteller zugab, von den Umsätzen vom gerade erworbenen Unternehmensgeschäft von Hewlett Packard enttäuscht zu sein.
Unter den Gewinnern führte Umicore (BR:UMI) mit einem Aufschlag von 5%, nachdem eine Börsenmitteilung gezeigt hatte, dass Blackrock (NYSE:BLK) seinen Anteil an dem belgischen Materialtechnologie-Konzern über die Schwelle von 5% angehoben hat, an der eine Mitteilung gemacht werden muss.
Unterdessen hat der Ölpreis am Dienstag im europäischen Handel seine Erholung von dem Viermonatstief der vergangenen Woche fortgesetzt, da man zusehends annimmt, dass die wichtigsten Ölexporteure ihre Produktionssenkungen über den Juni hinaus verlängern werden.
Energiewerte erzielten zumeist Kursgewinne. So hat sich die Aktie des französischen Öl- und Gasriesen Total SA (PA:TOTF) um 0,55% verteuert, die italienische ENI (MI:ENI) SpA legte um 1,23% zu, während der norwegische Konkurrent Statoil ASA (OL:STL) um 0,34% angestiegen ist.
Finanzaktien stiegen auf breiter Front. Die französischen Institute BNP Paribas (PA:BNPP) und Societé Generale (PA:SOGN) preschten um respektive 1,36% und 0,42% vor, während Anteile der Commerzbank (DE:CBKG) und der Deutschen Bank (DE:DBKGn) jeweils um 2,56% und 0,86% zulegten.
Unter den Kreditinstituten des Mittelmeerraums legte der Kurs des italienischen Geldhauses Intesa Sanpaolo (MI:ISP) um 1,40% zu, während die Aktie der Unicredit (MI:CRDI) um 1,75% anstieg. Die spanischen Banken BBVA (MC:BBVA) und Banco Santander (MC:SAN) stiegen jeweils 0,18% und 0,38%.
In London ist der rohstofflastige FTSE 100 um 0,37% gestiegen
Anteile an Glencore (LON:GLEN) machten einen Kurssprung von 2,58% nach oben und die von Anglo American (LON:AAL) verteuerten sich um 2,23%, während es mit BHP Billiton (LON:BLT) und Rio Tinto (LON:RIO) um jeweils 2,22% und 1,28% nach oben ging.
Im Energiesektor gab es Gewinne. BP (LON:BP) stieg um 0,31% und Konkurrent Royal Dutch Shell (LON:RDSa) legte um 1,00% zu.
Finanztitel lagen zumeist im Plus. HSBC Holdings (LON:HSBA) legte um 0,70% zu, Lloyds Banking (LON:LLOY) stieg um 0,20% und Barclays (LON:BARC) kletterte um 0,90% nach oben, während die Royal Bank of Scotland (LON:RBS) mit dem Trend brach und 0,07% ins Minus rutschte.
Für die US-Aktienmärkte deutet sich eine Handelseröffnung mit einem kleineren Gewinn an. Der Dow Jones Industrial Average Futures legte um 0,09% zu, der S&P 500 Futures stieg um 0,03%, während der Nasdaq 100 Futures um 0,03% anzog.