Von Scott Kanowsky
Investing.com - Die europäischen Aktienanleger haben sich am Mittwoch im frühen Handel zurückhaltend gezeigt. Viele Investoren richten ihr Hauptaugenmerk auf die Unternehmenszahlen und die bevorstehende Veröffentlichung neuer Wirtschaftsdaten aus Deutschland.
Der paneuropäische Börsenindex Stoxx 600 büßte 0,3 % ein und der deutsche Leitindex DAX an der Frankfurter Wertpapierbörse verlor 0,2 %. Zu den Gewinnern gehörten dagegen der FTSE 100 in London mit einem leichten Plus von 0,1 % sowie der französische CAC 40.
Die asiatischen Märkte boten Europa gute Vorgaben. Die Kurse in dieser Region stiegen auf den höchsten Stand seit sieben Monaten. Die Handelsumsätze blieben jedoch gedämpft, da die wichtigsten Märkte in China und Taiwan wegen des chinesischen Neujahrsfestes noch geschlossen waren.
Im Vergleich zur Achterbahnfahrt 2022 haben sich die wichtigsten Börsen der Welt in diesem Jahr bisher insgesamt solide entwickelt. Viele Händler gehen davon aus, dass die Fed ihre jüngste geldpolitische Straffung aufgrund von Anzeichen für einen möglichen Inflationshöhepunkt verlangsamen wird, während der Optimismus auch durch die plötzliche Aufhebung der Coronamaßnahmen in China gestärkt wurde.
In einer Kundenmitteilung schrieben die Analysten der ING Bank (AS:INGA), dass die Veröffentlichung des Ifo-Geschäftsklimaindex für Januar mehr Aufschluss über die Aussichten für Europas größte Volkswirtschaft, Deutschland, geben wird. Die Ökonomen erwarten, dass sich der Wert im Vergleich zum Dezember leicht verbessern wird.
„Die bemerkenswertesten Neuigkeiten zu den G7-Staaten waren eine Reihe von Einkaufsmanagerindizes aus Europa, die ein etwas weniger düsteres Bild der Wirtschaft gezeichnet haben, als zuvor.“
Der niederländische Halbleiterhersteller ASML Holding NV (AS:ASML) prognostiziert für das 1. Quartal eine Bruttomarge zwischen 49 % und 50 % und verfehlte damit die Schätzungen. Die in Amsterdam gelisteten Aktien des Unternehmens gaben im frühen Handel nach.
Europäische Softwareunternehmen, darunter auch die deutsche SAP SE (ETR:SAPG), waren ebenfalls vom Pech verfolgt, nachdem US-Konkurrent Microsoft (NASDAQ:MSFT) in seinem jüngsten Quartalsbericht vor einer Verlangsamung der Umsätze gewarnt hatte.
Die Aktien der Billigfluggesellschaft EasyJet PLC (LON:EZJ) kletterten dagegen auf den höchsten Stand seit Juni, nachdem das Unternehmen für das 1. Quartal einen deutlich über den Konsensschätzungen liegenden Umsatz vermeldete und erklärte, dass es nach drei Jahren mit pandemiebedingten Verlusten wieder einen Jahresgewinn erwarte.
Die Aktien von Renault SA (EPA:RENA) waren ebenfalls auf Erholungskurs, nachdem Analysten von AlphaValue/Baader ihr Rating für den französischen Automobilhersteller von „Hold“ auf „Buy“ heraufgestuft hatten. Ihrer Ansicht nach wird die kurzfristige Performance des Unternehmens von strukturellen Verbesserungen profitieren.
Das Ausmaß der Nachfrageerholung in China sowie die Möglichkeit, dass die OPEC+ bei ihrem Treffen in der nächsten Woche die Produktion unverändert lässt, waren die wichtigsten Themen an den Energiemärkten. Der US-Rohöl-Future notierte 0,19 % niedriger bei 79,98 USD pro Barrel und der Brent-Kontrakt zeigte kaum Veränderungen. Er wurde rund um die Marke von 86 USD pro Barrel gehandelt.
Für den Gold-Future ging es um 0,2 % nach unten auf 1.931,60 USD je Feinunze, während der EUR/USD weitgehend unverändert bei 1,0884 gehandelt wurde.