Peter Nurse
Investing.com – Die europäischen Aktienmärkte schwanken am heutigen Freitag zwischen Gewinn und Verlust. Viele Anleger hatten zuvor die Auswirkungen der Omikron-Variante und die enttäuschenden britischen BIP-Zahlen vor der Veröffentlichung wichtiger US-Inflationsdaten in ihre Bewertung der Situation aufgenommen.
Gegen 12:54 Uhr war der DAX 0,16 % im Plus, der CAC 40 in Frankreich kletterte um 0,02 % und der britische FTSE 100 notierte ebenfalls 0,02 % höher.
Die am Freitag veröffentlichten Wachstumsdaten des Vereinigten Königreichs zeigten, dass die Wirtschaft des Landes im Oktober noch vor dem Aufkommen der Omikron-Variante kaum gewachsen ist. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs nur um 0,1 % und lag damit hinter dem erwarteten Anstieg von 0,4 %. Im September verzeichnete das britische BIP noch ein Wachstum von 0,6 %.
Das bedeutete, dass die Wirtschaft im Vergleich zu Februar 2020 immer noch um 0,5 % geschrumpft ist. Doch ein stabiles Wachstum scheint angesichts weiterer Einschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie zunächst unwahrscheinlich. Die Zahlen haben zudem nichts an der Annahme des Markts geändert, dass die Verbreitung von Omikron in den letzten zwei Wochen die Zinserhöhung der Bank of England im nächsten Jahr verschieben wird.
Die wichtigsten europäischen Indizes haben in dieser Woche zusammen mit den meisten anderen globalen Aktienmärkten Zuwächse verzeichnet, insbesondere unterstützt durch Studienergebnisse, die darauf hindeuten, dass die Omikron-Variante bei Patienten zu weniger schweren Reaktionen führt als vorherige Mutationen.
Die Aktie von Daimler (OTC:DDAIF) Truck stach am Freitag nach der Abspaltung des Nutzfahrzeugherstellers hervor. Die Aktien erreichten mit der ersten Notierung an der Frankfurter Börse das Level von 28 Euro. Daimler (DE:DAIGn), das in Mercedes-Benz umbenannt wird, hält 35 % der Daimler Truck-Aktien. Die Daimler-Aktie verlor 17 %, nachdem die Geschäftseinheit aus der Bilanz des Mutterkonzerns ausgegliedert wurde.
Viele Anleger halten sich derzeit etwas zurück, denn sie warten auf die Bekanntgabe der wichtigen US-Inflationsdaten. Diese werden um 14:30 Uhr veröffentlicht. Die Zahlen werden als starker Indikator für die Argumente einer geldpolitischen Straffung seitens der Fed auf ihrer anstehenden Sitzung in der nächsten Woche gesehen.
Unterdessen erwarten Ökonomen, dass die Verbraucherpreise im November gebenüber dem Vormonat um 0,7 % anziehen werden. Dies würde einem Jahresanstieg von 6,8 % entsprechen, was der höchste Wert seit 1982 wäre.
Die Ölpreise sind am Freitag leicht gestiegen und befinden sich weiterhin auf Kurs ihren größten Wochengewinn seit Ende August verbuchen zu können.
Gegen 13:02 Uhr notierten US-Rohöl-Futures 1,03 % höher bei 71,67 USD pro Barrel, während das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl um 0,86 % auf 75,06 USD kletterte. Beide Benchmarks werden die Handelswoche voraussichtlich mit einem Zugewinn von mehr als 6 % abschließen.
Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse Nymex gehandelte Gold-Future verlor 0,2 % auf 1.772,59 USD je Feinunze und EUR/USD notierte 0,19 % tiefer bei 1,1288.