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Europas Anleger ergreifen aus Furcht vor Lockdown die Flucht

Veröffentlicht am 15.10.2020, 14:15
© Reuters.
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Frankfurt (Reuters) - Europas Anleger ergreifen aus Furcht vor neuen Einschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus die Flucht.

Der Dax verlor am Donnerstag in den ersten Handelsstunden etwa 400 Punkte und lag am Vormittag mit 12.626 Punkten 3,1 Prozent niedriger. Der EuroStoxx50 verlor 2,8 Prozent auf 3182 Punkte. “Am deutschen Aktienmarkt sickert die bedrückende Erkenntnis durch, dass das Infektionsgeschehen rund um Covid-19 in der alten Welt unmittelbar dabei ist, außer Kontrolle zu geraten”, sagte Timo Emden vom gleichnamigen Analysehaus. Den wichtigsten Volkswirtschaften drohe erheblicher wirtschaftlicher Flurschaden. “Ein zweiter Lockdown würde dem europäischen Konjunkturmotor stark zusetzen und womöglich wieder zum Herunterfahren zwingen.”

Angesichts der jüngsten Rekordzahlen bei den bestätigten Corona-Infektionen haben sich Bund und Länder auf ein verschärftes Vorgehen geeinigt. Kanzleramtsminister Helge Braun hält dies aber nicht für ausreichend. Kanzlerin Angela Merkel hatte erklärt, eine zweite Welle mit den Folgen, wie es sie im Frühjahr gab, könne sich Deutschland auch ökonomisch nicht leisten. Eine wirtschaftliche Erholung in Form eines “V” rücke nun endgültig in unerreichbare Ferne, sagte Thomas Altmann von der Vermögensverwaltung QC Partners. “Vieles spricht dafür, dass die wirtschaftliche Aktivität im Herbst und Winter zurückgehen wird, ehe nächstes Jahr eine erneute Erholung einsetzen kann.”

Zugleich rückt ein Hilfspaket für die US-Wirtschaft in weitere Ferne. In diesem Umfeld brachten viele Anleger ihr Geld am Anleihemarkt in Sicherheit: Die deutschen Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren legten zu, ihre Rendite fiel zugleich auf minus 0,627 Prozent und damit den niedrigsten Stand seit dem Höhepunkt der ersten Lockdown-Welle Mitte März. Zudem trennten sie sich aber von den Papieren der südeuropäischen Länder wie Italien, Spanien oder Portugal. Auch der Dollar war gefragt und legte zu einem Währungskorb 0,4 Prozent zu. Der Euro gab im Gegenzug 0,4 Prozent nach auf 1,1701 Dollar.

Am Rohstoffmarkt geriet der Ölpreis unter Druck. Ein Barrel Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich um 1,7 Prozent auf 42,58 Dollar. Die Energieagentur IEA warnte davor, dass die steigenden Neuinfektionen den Ölmarkt aus dem Lot bringen könnten. “Händler hyperventilieren derzeit über das Ausmaß, in dem die Regierungen die Mobilität der Bürger einschränken müssen, um die Ausweitung des Coronavirus unter Kontrolle zu bringen”, sagte Stephen Innes, Chefstratege beim Brokerhaus Axi.

DRÄGERWERK OPTIMISTISCH

Sperrstunden, Reiseeinschränkungen und Beherbergungsverbote lasteten schwer auf den Tourismuswerten: Der entsprechende europäische Index gab den vierten Tag in Folge nach und notierte 4,5 Prozent schwächer. In Deutschland sanken die Aktien der Lufthansa (DE:LHAG) um 6,7 Prozent, in Frankreich gaben die Papiere der Hotelkette Accor (PA:ACCP) 6,9 Prozent nach.

Zu den wenigen Gewinnern am deutschen Markt gehörten Drägerwerk mit einem Plus von bis zu 6,4 Prozent. Das Unternehmen stellt unter anderem Beatmungsgeräte her, die in der Pandemie zur Behandlung der Covid-19-Kranken benötigt werden. Im dritten Quartal schnellten Umsatz und Gewinn in die Höhe, die Auftragsbücher füllen sich rapide. Für 2021 erwartet das Unternehmen dann zwar schlechtere Geschäfte. Börsianer halten den Ausblick womöglich für zu pessimistisch. Die Prognose für 2021 könnte zu vorsichtig sein, wenn man sich die derzeitigen Corona-Zahlen ansehe, sagte ein Händler.

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