Von Peter Nurse
Investing.com - Nach den starken Verlusten vom Vortag erholen sich die europäischen Aktienmärkte leicht. Gespannt warten die Anleger auf wichtige US-Wirtschaftsdaten und die Präsentation des neuen Koalitionsvertrags der deutschen Regierung.
Bis 9:30 Uhr MEZ notierte der DAX in Deutschland 0,1 % höher, der CAC 40 in Frankreich legte 0,5 % zu und der britische FTSE 100 war ebenfalls mit 0,5 % im Plus.
Um 15:00 Uhr MEZ findet eine Pressekonferenz der drei Koalitionspartner statt, bei der sie ihren Koalitionsvertrag vorstellen werden, der die politischen Ziele und Kompetenzaufteilung zwischen den Sozialdemokraten, der FDP und den Grünen darlegt.
Bis dahin wird das deutsche Ifo-Institut seinen monatlichen Geschäftsklimaindex veröffentlichen. Die Hoffnungen sind derzeit, dass die Zahlen nach dem starken Einkaufsmanagerindex für November und einem besser als erwarteten Ergebnis der jüngsten { {ecl-518||französischen Unternehmensbefragung}} positiv ausfallen werden.
Am Dienstag stieg der zusammengesetzte Einkaufsmanagerindex für die größte Volkswirtschaft der Eurozone von 52,0 im Oktober auf 52,8 im November und damit auf den höchsten Stand seit zwei Monaten, was darauf hindeutet, dass sich die in den letzten drei Monaten beobachtete Verlangsamung des Wirtschaftswachstums im privaten Sektor abflacht.
In Deutschland wird am Mittwoch über strengere Maßnahmen entschieden, in Frankreich wurden am Dienstag zum ersten Mal seit August mehr als 30.000 Neuinfektionen pro Tag registriert, und in den Niederlanden wurde ein neuer Wochenrekord aufgestellt.
Gespannt blicken die Marktteilnehmer auch auf das Protokoll der Novembersitzung des geldpolitischen Ausschusses der US-Notenbank (FOMC). Hier erhoffen sie sich Anzeichen für eine mögliche Beschleunigung des Tapering sowie für eine Vorverlegung des Zeitplans für Zinserhöhungen.
Unternehmensseitig legte die Aktie von Mulberry (LON:MUL) einen Kurssprung von über 15 % hin, nachdem die britische Luxusmarke bekanntgab, dass das Geschäft auf das Niveau vor der Pandemie zurückkehrt sei und ein Umsatzsprung von 34 % im ersten Halbjahr erreicht wurde.
Die Aktien von Britvic (LON:BVIC) stiegen um 3,1 %, nachdem der Hersteller von Erfrischungsgetränken aufgrund der Lockerung der Pandemiebeschränkungen einen Anstieg der Jahresgewinne meldete, was das Unternehmen dazu veranlasste, die Dividende trotz Kostendrucks anzuheben.
Die Rohölpreise legten am Mittwoch leicht zu, nachdem die am Dienstag angekündigte koordinierte Freigabe von Öl aus staatlichen Reserven unter Federführung der USA hinter den Erwartungen zurückblieb und Zweifel an der Wirksamkeit der Maßnahme aufkommen ließ
Die USA kündigten in Abstimmung mit China, Japan, Indien, Südkorea und Großbritannien die Freigabe von 50 Millionen Barrel an, um das Preisniveau zu dämpfen. Die einflussreiche Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS) schätzte jedoch, dass der Markt bereits eine Freigabe von mehr als 100 Millionen Barrel eingepreist hab.
Unterdessen stiegen die US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche nach Angaben des Branchenverbandes American Petroleum Institute um 2,3 Millionen Barrel an. Prognosen hatten mit einem Abbau um etwa 500.000 Barrel gerechnet.
Bis 9:30 Uhr MEZ notierte US-Rohöl um 0,5 % höher bei 78,86 USD je Barrel. Gestern war die texanische Ölsorte mit 2,3 % so stark gestiegen wie seit zwei Wochen nicht mehr. Für das Fass der Nordseesorte Brent ging es um 0,4 % auf 82,66 USD je Barrel aufwärts, nach plus 3,3 % gestern.
Der Gold-Future verteuerte sich um 0,5 % auf 1.792,90 USD je Unze und der EUR/USD verlor leicht auf 1,1242 Dollar.