Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte notierten am Mittwoch höher, da die positiven Unternehmensgewinne die strengeren deutschen Restriktionen zur Bekämpfung des Coronavirus mehr als wettgemacht haben.
Gegen 9:55 Uhr handelte der DAX in Deutschland 0,6% höher, der CAC 40 in Frankreich stieg um 0,6% und der UK FTSE Index kletterte um 0,2%.
ASML (AS:ASML), der niederländische Chiphersteller, legte die Messlatte hoch, da er seine Dividende anhob und einen Rückkauf im Wert von 6 Milliarden Euro startete. Zusätzlich kam es im vierten Quartal zu einem soliden Anstieg von Gewinn und Umsatz.
Die ASML-Aktie stieg um 2,3% und beflügelte den gesamten Sektor, wodurch der EURO STOXX Technology-Index auf ein Allzeithoch kletterte. Die Aktie von IQE (LON:IQE) erhöhte sich um 3,4% und die deutsche Dialog Semiconductor (DE:DLGS) legte um 1,3% zu.
Im Luxuseinzelhandelssektor verzeichnete die Aktie von Richemont (SIX:CFR) einen Gewinn von 4%, was dem höchsten Stand seit 18 Monaten entspricht, da das Wachstum in Asien im dritten Quartal des Geschäftsjahres zu einem Umsatzwachstum von 5% führte.
Die Aktien von Burberry (LON:BRBY) stiegen nach einem Gewinn-Update um 4,7%, während die Aktien von Hugo Boss (DE:BOSSn) um 4,6% zulegten, nachdem das von Mike Ashley geführte Unternehmen Frasers (LON:FRAS) mitteilte, dass es seinen Anteil an dem Unternehmen erhöht hat.
Diese Aktualisierungen haben dazu beigetragen, die Stimmung positiv zu beeinflussen. Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Regierungschefs der Bundesländer hatten sich am späten Dienstag darauf geeinigt, die COVID-Beschränkungen bis zum 14. Februar zu verlängern.
Es gab einige Anzeichen dafür, dass die Zahl der Coronavirus-Fälle in Europa zurückgegangen ist, aber die niederländische Regierung warnte am Dienstag vor der Wahrscheinlichkeit zusätzlicher Maßnahmen. Großbritannien und Portugal berichteten Rekordzahlen von Todesfällen.
In Italien hat Premierminister Giuseppe Conte am späten Dienstag ein Misstrauensvotum überstanden. Er muss weiterhin damit zurechtkommen, dass er im Parlament keine klare Mehrheit hat.
Yellen erschien am Dienstag vor dem Finanzausschuss des Senats. Hier erklärte sie, dass umfangreiche Ausgaben zur Bewältigung der Pandemie nötig sind. Sie verteidigte die Notwendigkeit des vom designierten Präsidenten Joe Biden vorgeschlagenen Hilfspakets in Höhe von 1,9 Billionen Dollar. Nur so könne die schwächelnde Wirtschaft wieder angekurbelt und vor langfristigen Schäden durch die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie geschützt werden.
Die Aufmerksamkeit verlagert sich nun auf die Amtseinführung des neuen Präsidenten Joe Biden. Diese beginnt mit einem großen Sicherheitsaufgebot um 18 Uhr.